FC Rot Weiss Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:RWELogo.png| | [[Datei:RWELogo.png|200px|right]]Erster Vorläufer des FC RWE war der 1895 gegründete Erfurter Kricket Club. Bereits 1896 in '''Sportclub Erfurt''' umbenannt, entwickelte sich der gutbürgerliche "SC" zum erfolgreichsten Fußballclub Erfurts. 1900 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des DFB in Leipzig. Von 1903 bis 1910 holte der SC die Gaumeisterschaft von Thüringen bzw. Nordthüringen, 1908/09 sogar die Mitteldeutsche Meisterschaft. Erst im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft unterlag man dem späteren Titelträger FC Phönix Karlsruhe mit 1:9. Bis 1930 konnte noch mehrfach die Gaumeisterschaft und Thüringer Meisterschaft errungen werden, zu einem Sieg in der Mitteldeutschen Meisterschaft reichte es jedoch nicht mehr. Nach 1933 spielte der Verein sieben Jahre in der damals höchsten Spielklasse, der Gauliga. | ||
1946 wurden in der Sowjetischen Besatzungszone alle bürgerlichen Sportvereine aufgelöst. Die Tradition ging zunächst auf die '''SG Erfurt-West''' über. 1949 erreichte der Verein unter dem neuen Namen '''Fortuna Erfurt''' das Ostzonenfinale. 1950 verlor man als '''KWU Erfurt''' (Kommunales Wirtschaftsunternehmen) erneut das Finalspiel. 1951 erreichte die jetzige '''BSG Turbine Erfurt''' (Betriebssportgemeinschaft) das Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft, das sie gegen Chemie Leipzig 0:2 verlor. 1954 gelang endlich der DDR-Meistertitel, den der nunmehrige '''SC Turbine Erfurt''' 1955 verteidigen konnte. An diese großen Erfolge konnte jedoch später nicht angeknüpft werden; der Club stieg sogar mehrfach in die 2. Liga ab (1959, 1964, 1966, 1970). Am 26. Januar 1966 wurde schließlich der '''FC Rot-Weiß Erfurt''' gegründet, womit die ständigen Namensänderungen ein Ende fanden. Trotz dieser privilegierten Einstufung als Fußballclub mit der Strukturreform 1965/66 stand man bis zum Ende der DDR im Schatten der großen DDR-Clubs in Berlin, Dresden, Jena, Magdeburg oder Leipzig. Auch die mit erfrischendem Offensivfußball überzeugende Mannschaft der 1980er Jahre verfehlte stets ihr Ziel einer Teilnahme am Europapokal. | 1946 wurden in der Sowjetischen Besatzungszone alle bürgerlichen Sportvereine aufgelöst. Die Tradition ging zunächst auf die '''SG Erfurt-West''' über. 1949 erreichte der Verein unter dem neuen Namen '''Fortuna Erfurt''' das Ostzonenfinale. 1950 verlor man als '''KWU Erfurt''' (Kommunales Wirtschaftsunternehmen) erneut das Finalspiel. 1951 erreichte die jetzige '''BSG Turbine Erfurt''' (Betriebssportgemeinschaft) das Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft, das sie gegen Chemie Leipzig 0:2 verlor. 1954 gelang endlich der DDR-Meistertitel, den der nunmehrige '''SC Turbine Erfurt''' 1955 verteidigen konnte. An diese großen Erfolge konnte jedoch später nicht angeknüpft werden; der Club stieg sogar mehrfach in die 2. Liga ab (1959, 1964, 1966, 1970). Am 26. Januar 1966 wurde schließlich der '''FC Rot-Weiß Erfurt''' gegründet, womit die ständigen Namensänderungen ein Ende fanden. Trotz dieser privilegierten Einstufung als Fußballclub mit der Strukturreform 1965/66 stand man bis zum Ende der DDR im Schatten der großen DDR-Clubs in Berlin, Dresden, Jena, Magdeburg oder Leipzig. Auch die mit erfrischendem Offensivfußball überzeugende Mannschaft der 1980er Jahre verfehlte stets ihr Ziel einer Teilnahme am Europapokal. |
Version vom 22. März 2013, 15:33 Uhr
FC Rot-Weiß Erfurt
1966 gegr. Fußballclub mit Tradition seit 1895 (Sportclub, Turbine) , Heimstätte: Steigerwaldstadion
1954, 1955 DDR-Meister; 1950, 1980 FDGB-Pokalfinale; 1991, 2004 Aufstieg in die 2. Bundesliga; 1991 Teilnahme am UEFA-Cup
Erster Vorläufer des FC RWE war der 1895 gegründete Erfurter Kricket Club. Bereits 1896 in Sportclub Erfurt umbenannt, entwickelte sich der gutbürgerliche "SC" zum erfolgreichsten Fußballclub Erfurts. 1900 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des DFB in Leipzig. Von 1903 bis 1910 holte der SC die Gaumeisterschaft von Thüringen bzw. Nordthüringen, 1908/09 sogar die Mitteldeutsche Meisterschaft. Erst im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft unterlag man dem späteren Titelträger FC Phönix Karlsruhe mit 1:9. Bis 1930 konnte noch mehrfach die Gaumeisterschaft und Thüringer Meisterschaft errungen werden, zu einem Sieg in der Mitteldeutschen Meisterschaft reichte es jedoch nicht mehr. Nach 1933 spielte der Verein sieben Jahre in der damals höchsten Spielklasse, der Gauliga.
1946 wurden in der Sowjetischen Besatzungszone alle bürgerlichen Sportvereine aufgelöst. Die Tradition ging zunächst auf die SG Erfurt-West über. 1949 erreichte der Verein unter dem neuen Namen Fortuna Erfurt das Ostzonenfinale. 1950 verlor man als KWU Erfurt (Kommunales Wirtschaftsunternehmen) erneut das Finalspiel. 1951 erreichte die jetzige BSG Turbine Erfurt (Betriebssportgemeinschaft) das Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft, das sie gegen Chemie Leipzig 0:2 verlor. 1954 gelang endlich der DDR-Meistertitel, den der nunmehrige SC Turbine Erfurt 1955 verteidigen konnte. An diese großen Erfolge konnte jedoch später nicht angeknüpft werden; der Club stieg sogar mehrfach in die 2. Liga ab (1959, 1964, 1966, 1970). Am 26. Januar 1966 wurde schließlich der FC Rot-Weiß Erfurt gegründet, womit die ständigen Namensänderungen ein Ende fanden. Trotz dieser privilegierten Einstufung als Fußballclub mit der Strukturreform 1965/66 stand man bis zum Ende der DDR im Schatten der großen DDR-Clubs in Berlin, Dresden, Jena, Magdeburg oder Leipzig. Auch die mit erfrischendem Offensivfußball überzeugende Mannschaft der 1980er Jahre verfehlte stets ihr Ziel einer Teilnahme am Europapokal.
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 ging es für Rot-Weiß wie für fast alle DDR-Traditionsclubs bergab. Zwar konnte man sich 1991 für die 2. Bundesliga qualifizieren, stieg aber ebenso wie nach dem erneuten Aufstieg 2004 sofort wieder ab. 1991 nahm RWE als Drittplatzierter der letzten Oberliga-Saison das erste und bisher einzige mal am UEFA-Pokal teil (1:0/1:0 FC Groningen, 1:2/0:3 Ajax Amsterdam). Seit 2008 spielt der Club in der Dritten Liga. Der 2012 vom Stadtrat beschlossene und wesentlich mit Fördermitteln zu realisierende Umbau des heimischen Steigerwaldstadions zur modernen Multifunktionsarena kann nunmehr nach Prüfung durch die EU ungesetzt werden.
(Text: Dr. Steffen Raßloff, Quellen: Angaben u.a. auf der Homepage des FC RWE)
> Homepage des FC Rot-Weiß Erfurt
Siehe auch: Steigerwaldstadion, SSV Erfurt Nord, Geschichte der Stadt Erfurt