Erfurt. Die älteste und jüngste Universität Deutschlands: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Cover-Unigeschichte-2017(2).jpg|270px|right]]Erfurt ist Sitz der ältesten und jüngsten Universität Deutschlands. Was auf den ersten Blick wie ein paradoxer Werbeslogan klingt, verweist auf die lange und wechselhafte Geschichte jener Hohen Schule. Sie gilt mit ihrem Gründungsprivileg von 1379 als die älteste Universität vor Heidelberg (1385) und Köln (1388). Zugleich kann sie sich aber auch die jüngste der deutschen Universitäten nennen, dank ihrer Wiedergründung im Jahre 1994. Zwischen dem spätmittelalterlichen Bildungszentrum, an dem Martin Luther seine geistigen Grundlagen legte, und dem ambitionierten Reformprojekt der jüngsten Vergangenheit liegt freilich auch viel Schatten bis hin zur Schließung der Universität 1816. Aber ihr Andenken blieb stets lebendig, zumal in den 1950er Jahren mit dem Philosophisch-Theologischen Studium, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie wieder akademisches Leben in Erfurt einzog. | [[Datei:Cover-Unigeschichte-2017(2).jpg|270px|right]]Erfurt ist Sitz der ältesten und jüngsten Universität Deutschlands. Was auf den ersten Blick wie ein paradoxer Werbeslogan klingt, verweist auf die lange und wechselhafte Geschichte jener Hohen Schule. Sie gilt mit ihrem Gründungsprivileg von 1379 als die älteste Universität vor Heidelberg (1385) und Köln (1388). Zugleich kann sie sich aber auch die jüngste der deutschen Universitäten nennen, dank ihrer Wiedergründung im Jahre 1994. | ||
Zwischen dem spätmittelalterlichen Bildungszentrum, an dem Martin Luther seine geistigen Grundlagen legte, und dem ambitionierten Reformprojekt der jüngsten Vergangenheit liegt freilich auch viel Schatten bis hin zur Schließung der Universität 1816. Aber ihr Andenken blieb stets lebendig, zumal in den 1950er Jahren mit dem Philosophisch-Theologischen Studium, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie wieder akademisches Leben in Erfurt einzog. | |||
Die Universität Erfurt verbindet so jahrhundertealte Tradition mit lebendiger Gegenwart. Im Stadtbild verdichtet sich dies im historischen Hauptgebäude Collegium maius in der Altstadt und im modernen Campus an der Nordhäuser Straße. Für das Nebeneinander von gestern und heute steht auch die einstige Heimstatt des Erfurter Humanistenkreises, die als Studentenzentrum Engelsburg wesentlich zum Flair der Universitätsstadt beiträgt. Und schließlich ist die Universität Erfurt eine echte Bürgeruniversität. Ihre Gründung ging zum einen vom mittelalterlichen Stadtrat und zum anderen von der heutigen Universitätsgesellschaft aus. Letztere war 1987 als DDR-Bürgerbewegung entstanden, die nicht nur die Wiedergründung der Universität auf den Weg brachte, sondern auch der friedlichen Revolution 1989 wichtige Impulse verlieh. | Die Universität Erfurt verbindet so jahrhundertealte Tradition mit lebendiger Gegenwart. Im Stadtbild verdichtet sich dies im historischen Hauptgebäude Collegium maius in der Altstadt und im modernen Campus an der Nordhäuser Straße. Für das Nebeneinander von gestern und heute steht auch die einstige Heimstatt des Erfurter Humanistenkreises, die als Studentenzentrum Engelsburg wesentlich zum Flair der Universitätsstadt beiträgt. Und schließlich ist die Universität Erfurt eine echte Bürgeruniversität. Ihre Gründung ging zum einen vom mittelalterlichen Stadtrat und zum anderen von der heutigen Universitätsgesellschaft aus. Letztere war 1987 als DDR-Bürgerbewegung entstanden, die nicht nur die Wiedergründung der Universität auf den Weg brachte, sondern auch der friedlichen Revolution 1989 wichtige Impulse verlieh. | ||
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Version vom 3. Januar 2023, 14:21 Uhr
Erfurt - Älteste und jüngste Universität Deutschlands
Erfurt gilt mit einem Privileg von 1379 und der Wiedergründung 1994 als älteste und jüngste Universität im heutigen Deutschland.
Erfurt ist Sitz der ältesten und jüngsten Universität Deutschlands. Was auf den ersten Blick wie ein paradoxer Werbeslogan klingt, verweist auf die lange und wechselhafte Geschichte jener Hohen Schule. Sie gilt mit ihrem Gründungsprivileg von 1379 als die älteste Universität vor Heidelberg (1385) und Köln (1388). Zugleich kann sie sich aber auch die jüngste der deutschen Universitäten nennen, dank ihrer Wiedergründung im Jahre 1994.
Zwischen dem spätmittelalterlichen Bildungszentrum, an dem Martin Luther seine geistigen Grundlagen legte, und dem ambitionierten Reformprojekt der jüngsten Vergangenheit liegt freilich auch viel Schatten bis hin zur Schließung der Universität 1816. Aber ihr Andenken blieb stets lebendig, zumal in den 1950er Jahren mit dem Philosophisch-Theologischen Studium, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie wieder akademisches Leben in Erfurt einzog.
Die Universität Erfurt verbindet so jahrhundertealte Tradition mit lebendiger Gegenwart. Im Stadtbild verdichtet sich dies im historischen Hauptgebäude Collegium maius in der Altstadt und im modernen Campus an der Nordhäuser Straße. Für das Nebeneinander von gestern und heute steht auch die einstige Heimstatt des Erfurter Humanistenkreises, die als Studentenzentrum Engelsburg wesentlich zum Flair der Universitätsstadt beiträgt. Und schließlich ist die Universität Erfurt eine echte Bürgeruniversität. Ihre Gründung ging zum einen vom mittelalterlichen Stadtrat und zum anderen von der heutigen Universitätsgesellschaft aus. Letztere war 1987 als DDR-Bürgerbewegung entstanden, die nicht nur die Wiedergründung der Universität auf den Weg brachte, sondern auch der friedlichen Revolution 1989 wichtige Impulse verlieh.
Steffen Raßloff: Erfurt. Die älteste und jüngste Universität Deutschlands. Hg. von der Universitätsgesellschaft Erfurt. Erfurt 2014 (2. Auflage 2017).
Die Publikation ist kostenlos bei der Pressestelle der Universität Erfurt erhältlich.