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= Hans-Peter Klöcking =
Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt 15 Jahre GGIZ]]
[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt <br> 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und an der [http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität] in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der '''[[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]''' und an der '''[http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität]''' in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.


== Ausbildung ==
== Ausbildung ==


Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.
Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen hatte, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.


== Forschung in Erfurt ==
== Forschung in Erfurt ==
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat.  
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat.  


Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt wurde, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin.  
Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt worden war, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin.  


Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.
Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.
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Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.


Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 13 verschiedenen universitären und nichtuniversitären Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.


== Aufbau des GGIZ Erfurt ==
== Aufbau des GGIZ Erfurt ==
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== Quellen ==
== Quellen ==
: - Helmut Hentschel. Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 85. Geburtstag. [https://www.biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_id=1555246 BIOspektrum 2018; 24(2) 209]
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007] ISBN 978-3-938128-33-6
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007], S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6

Aktuelle Version vom 21. März 2020, 11:19 Uhr

Hans-Peter Klöcking

Erstellt Helmut Hentschel 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)

Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt
15 Jahre GGIZ in Erfurt

Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der Medizinischen Akademie Erfurt und an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.

Ausbildung

Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen hatte, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt an der Medizinischen Akademie Erfurt seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.

Forschung in Erfurt

In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat.

Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt worden war, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin.

Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.

Lehrtätigkeit

Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.

Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 13 verschiedenen universitären und nichtuniversitären Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.

Aufbau des GGIZ Erfurt

Dass 1994 in Erfurt ein Gemeinsames Giftinformationszentrum (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als GIFTNOTRUF den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.

Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt

Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.

Quellen

- Helmut Hentschel. Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 85. Geburtstag. BIOspektrum 2018; 24(2) 209
- Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181
- Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007, S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6