Radegundenstraße-Baustellenbilder

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Radegundenstraße-Baustellen

Startbild Bonemilch-2.jpg

Unmittelbar an die Radegundenstraße angrenzend entstanden mehrere Neubauten, vgl. auch unten Radegundenstraße_von_West_mehr_links. Vorwiegend fotografisch begleitet wurde hauptsächlich das äußerst rechte Gebäude, das ein Ärztehaus ist und in dem sich mind. seit 2017 die RÖMER APOTHEKE befindet. Zur Zeit der fotografischen Begleitung gab es dort keine Hausanschrift, heute (bzw. seit 2017) lautet die Anschrift Bonemilchstraße 2 (s. Bild rechts). Da alle Ausführungen und Bilder unter Radegundenstraße eingestellt sind, gibt es nun einen Hinweis auf diese Seite unter Bonemilchstraße-Baustellenbilder.

Die Benennung der Radegundenstraße geht auf die letzte Prinzessin des Königreiches Thüringen zurück. Weil man in der breiten Bevölkerung von der Existenz des Königreiches Thüringen in der Vergangenheit – zumindest bis zur u. g. Ausstellung im Stadtmuseum nicht so sehr viel gehört hat, erfolgt hier ein kurzer Abriss. Das Königreich Thüringen ist hinsichtlich seiner Größe nicht zu vergleichen mit dem heutigen Freistaat Thüringen. Es reichte von der Altmark, dem Harz und Braunschweig im Norden über den oberen Main bis an die Donau bei Regensburg im Süden und von der Fulda im Westen bis zur mittleren Elbe im Osten. So gesehen liegen heute zumindest anteilig 6 Bundesländer in diesen Grenzen. Als die Franken 531 n. Chr. das Königreich in der Schlacht bei Burgscheidungen / Unstrut (nordöstlich von Bad Bibra) zerschlugen, entführten sie Radegunde als Kriegsbeute. Sie wurde um das Jahr 520 geboren und um 540 mit dem Frankenkönig Chlothar verheiratet, es war keine Liebesheirat, wie man unschwer vermuten kann. Die Ehe blieb auch kinderlos. Aber Chlothar sorgte dafür, dass Radegunde eine gute Ausbildung in der Königsvilla Athies erhielt, man geht davon aus, dass sie (schon damals) auch getauft wurde. Schon am Königshof gründete Radegunde ein Hospital für arme Frauen. Dann zog sie sich zwischen 550 und 555 aus dem weltlichen Leben zurück, sie verließ also den Königshof, ließ sich von Bischof Medardus in Noyon zur Diakonin weihen, pilgerte weiter nach Tours und gründete u. a. dort ein Männerkloster. Danach gründete sie in Poitiers das Frauenkloster "Sainte Croix". Sie wurde in Frankreich als eine Volksheilige verehrt.

Heute tragen 9 französische Orte den Namen "Radegonde", in 150 weiteren wird sie verehrt. In Thüringen gibt es dagegen sehr wenig Hinweise. Es gibt nur wenige Orte in Thüringen, die an Radegunde erinnern, abgesehen von der Mühlburg und in Erfurt die 2006 neu benannte Radegundenstraße, die noch dazu eine kurze Sackgasse ist. Als wichtigster Zeitzeuge aus der Vergangenheit gilt der Bischhof GREGOR VON TOURS, er kannte Radegunde persönlich. In der Neuzeit ergründeten einige Mitarbeiterinnen des Stadtmuseums die Vergangenheit von Radegunde. Daraus entstand die Ausstellung im Stadtmuseum

„Ein Frauenschicksal zwischen Mord und Askese – RADEGUNDE“

vom 24.9.2006 bis zum 7.1.2007. Dazu gab es auch ein Begleitbuch, das die Grundlage für diesen kurzen Abriss bildete.

Bezüglich der Baustelle sei bemerkt, dass auch hier Archäologische Grabungen stattfanden. Darüber gibt es einen Stadtarchäologischen Bericht vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Frau Dr. Sczech. Dieser ist im Heft „Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt“ Heft 76 auf Seite 279 veröffentlicht.

Unter Radegundenstraße_Archäologie-Kurzinfo sind die wichtigsten Funde kurz beschrieben.

Die Baustellenbilder sind in 2 Teilen dargestellt:

Radegundenstraße_von_West_mehr_links

Radegundenstraße_von_West_mehr_rechts




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