Wissenschaftliche Stadtgeschichte Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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Amtsblatt 16.02.2022
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Version vom 18. Februar 2022, 08:01 Uhr

Projekt Wissenschaftliche Stadtgeschichte

Die Erfurter Kulturverwaltung plant die Erarbeitung einer umfassenden wissenschaftlichen Stadtgeschichte für Erfurt.


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Die Erfurter Kulturverwaltung plant laut Dezernent Dr. Tobias J. Knoblich in den kommenden Jahren eine neue wissenschaftliche Stadtgeschichte (Thüringer Allgemeine vom 10.12.2021). Sie greift damit eine Initiative des Erfurter Geschichtsvereins auf. Zunächst sollen mit Beschluss des Stadtrats vom 26.01.2022 ein Konzept mit Finanzierungsplan erarbeitet sowie ein wissenschaftliches Beratungsgremium gegründet werden. Ziel ist es, die facettenreiche Stadtgeschichte der Mittelaltermetropole und heutigen Landeshauptstadt Thüringens in einer mehrbändigen Gesamtdarstellung mit versierten Autoren aufzuarbeiten und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Letztmals wurde ein vergleichbares Projekt mit der von Willibald Gutsche herausgegebenen "Geschichte der Stadt Erfurt" (1986) realisiert. Das vom DDR-Geschichtsbild geprägte Buch repräsentiert nicht mehr den aktuellen Forschungsstand, insbesondere kommt das Mittelalter zu kurz. Andererseits wurden seither viele Lücken geschlossen, was die Zeitschrift des Geschichtsvereins und zahlreiche Publikationen dokumentieren. Viele Forschungen liegen etwa zum als UNESCO-Weltkulturerbe nominierten jüdisch-mittelalterlichen Erbe vor, das in der Geschichte von 1986 mit einem Satz bedacht wird. Eine Überblicksdarstellung bietet erste Anknüpfungspunkte, mit weiteren Anstrengungen wäre eine Gesamtdarstellung in drei bis vier Jahren umsetzbar.

Diese ist umso wünschenswerter, als Erfurt nicht nur im Vergleich mit den alten Bundesländern, sondern auch hinter Großstädte wie Leipzig, Dresden und Halle mit mehrbändigen Stadtgeschichten zurückfällt. Gotha bereitet eine zweibändige Geschichte für sein 1250. Stadtjubiläum 2025 vor. Eine solches Projekt wäre auch für das Selbstbewusstsein der Erfurter Bürgerschaft, als Quelle von Informationen, weitergehenden Forschungen, der Traditionspflege und als Imagefaktor von Bedeutung. Das große Interesse spiegelt sich im Zuspruch von entsprechenden Publikationen, Veranstaltungen, Ausstellungen usw. Auch in der Forschung gibt es ein sehr positives Echo. Prof. Dr. Werner Greiling, Vorsitzender der Historischen Kommission für Thüringen, unterstützt "das Projekt einer modernen, an aktuellen Fragestellungen ausgerichteten Stadtgeschichte auf das Nachdrücklichste. Eine solche Darstellung würde weit über die Grenzen des Freistaates wahrgenommen werden."

(Dr. Steffen Raßloff)


> Gesprächsrunde Warum braucht Erfurt eine wissenschaftliche Stadtgeschichte? (09.02.2022, Video 11:57 min.)

> Exposee zur Ausgangslage für eine wissenschaftliche Erfurter Stadtgeschichte (Dr. Steffen Raßloff, 21.05.2021)


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt, Literaturauswahl zur Stadtgeschichte


Amtsblatt 16.02.2022

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