Wissenschaftliche Stadtgeschichte Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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Andererseits wurden seit 1990 viele Lücken geschlossen, was die '''[[Publikationen des Erfurter Geschichtsvereins|Fachzeitschrift des Geschichtsvereins]]'''  und zahlreiche Publikationen dokumentieren. International beachtete Forschungsleistungen liegen etwa zum als UNESCO-Weltkulturerbe nominierten '''[[Juedisches Erbe Erfurt|jüdisch-mittelalterlichen Erbe]]''' vor, das in der Geschichte von 1986 mit einem einzigen Satz bedacht wird.  Eine aktuelle '''[[Geschichte der Stadt Erfurt Rassloff|Überblicksdarstellung]]''' zur Stadtgeschichte bietet erste Anknüpfungspunkte.  Mit weiteren wissenschaftlichen Anstrengungen wäre so eine Gesamtdarstellung in drei bis vier Jahren umsetzbar.  
Andererseits wurden seit 1990 viele Lücken geschlossen, was die '''[[Publikationen des Erfurter Geschichtsvereins|Fachzeitschrift des Geschichtsvereins]]'''  und zahlreiche Publikationen dokumentieren. International beachtete Forschungsleistungen liegen etwa zum als UNESCO-Weltkulturerbe nominierten '''[[Juedisches Erbe Erfurt|jüdisch-mittelalterlichen Erbe]]''' vor, das in der Geschichte von 1986 mit einem einzigen Satz bedacht wird.  Eine aktuelle '''[[Geschichte der Stadt Erfurt Rassloff|Überblicksdarstellung]]''' zur Stadtgeschichte bietet erste Anknüpfungspunkte.  Mit weiteren wissenschaftlichen Anstrengungen wäre so eine Gesamtdarstellung in drei bis vier Jahren umsetzbar.  
Das Projekt ist umso wünschenswerter, als Erfurt nicht nur im Vergleich mit den alten Bundesländern, sondern auch in Mitteldeutschland hinter Großstädte wie Leipzig, Dresden und Halle mit mehrbändigen Stadtgeschichten zurückfällt.  Gotha bereitet eine zweibändige wissenschaftliche Stadtgeschichte für 2025 vor.  Hier sollte die Landeshauptstadt nicht weiter zurückstehen. Eine auf breite Leserschaft zielende wissenschaftliche Stadtgeschichte wäre auch für das Selbstbewusstsein der Bürgerschaft, als Quelle wichtiger Informationen, weitergehender Forschungen, der Traditionspflege und als überregionaler Imagefaktor von Bedeutung. Das große Interesse der Erfurter an historischen Themen spiegelt sich im Zuspruch von entsprechenden Publikationen, Veranstaltungen, Ausstellungen usw.


Prof. Dr. Werner Greiling unterstreicht als Vorsitzender der Historischen Kommission für Thüringen die Bedeutung des Projektes: "Umso wichtiger wäre es, wenn auch für das 'Haupt des Thüringer Landes' ein vergleichbares Projekt ins Leben gerufen und eine moderne, an aktuellen Fragestellungen ausgerichtete Stadtgeschichte erarbeitet werden könnte. Daher unterstützt die Kommission das Projekt einer Stadtgeschichte Erfurts, wie es von Dr. Steffen Raßloff konzipiert und vorgeschlagen wird, ''auf das Nachdrücklichste''. Eine solche Darstellung würde weit über die Grenzen des Freistaates wahrgenommen werden, wie es die jüngst erschienene vierbändige Leipziger Stadtgeschichte eindrucksvoll belegt."
Prof. Dr. Werner Greiling unterstreicht als Vorsitzender der Historischen Kommission für Thüringen die Bedeutung des Projektes: "Umso wichtiger wäre es, wenn auch für das 'Haupt des Thüringer Landes' ein vergleichbares Projekt ins Leben gerufen und eine moderne, an aktuellen Fragestellungen ausgerichtete Stadtgeschichte erarbeitet werden könnte. Daher unterstützt die Kommission das Projekt einer Stadtgeschichte Erfurts, wie es von Dr. Steffen Raßloff konzipiert und vorgeschlagen wird, ''auf das Nachdrücklichste''. Eine solche Darstellung würde weit über die Grenzen des Freistaates wahrgenommen werden, wie es die jüngst erschienene vierbändige Leipziger Stadtgeschichte eindrucksvoll belegt."
Das Projekt ist umso wünschenswerter, als Erfurt nicht nur im Vergleich mit den alten Bundesländern, sondern auch in Mitteldeutschland hinter Großstädte wie Leipzig, Dresden und Halle mit mehrbändigen Stadtgeschichten zurückfällt.  Gotha bereitet eine zweibändige wissenschaftliche Stadtgeschichte für 2025 vor.  Hier sollte die Landeshauptstadt nicht weiter zurückstehen. Eine auf breite Leserschaft zielende wissenschaftliche Stadtgeschichte wäre auch für das Selbstbewusstsein der Bürgerschaft, als Quelle wichtiger Informationen, weitergehender Forschungen, der Traditionspflege und als überregionaler Imagefaktor von Bedeutung. Das große Interesse der Erfurter an historischen Themen spiegelt sich im Zuspruch von entsprechenden Publikationen, Veranstaltungen, Ausstellungen usw.


('''[[Steffen Raßloff|Dr. Steffen Raßloff]]''')
('''[[Steffen Raßloff|Dr. Steffen Raßloff]]''')

Version vom 4. Januar 2022, 09:02 Uhr

Wissenschaftliche Stadtgeschichte für Erfurt

Die Erfurter Kulturverwaltung plant die Erarbeitung einer neuen umfassenden wissenschaftlichen Stadtgeschichte.


Gutsche-Geschichte.jpg

Die Erfurter Kulturverwaltung plant laut Kulturdezernent Dr. Tobias Knoblich in den kommenden Jahren eine neue wissenschaftliche Stadtgeschichte (Thüringer Allgemeine vom 10.12.2021). Hierfür sollen zunächst unter Zustimmung des Stadtrats ein Konzept und Finanzierungsplan erarbeitet sowie ein fachliches Beratungsgremium gegründet werden. Ziel ist es, die große facettenreiche Stadtgeschichte der Mittelaltermetropole und heutigen Landeshauptstadt in einer mehrbändigen Gesamtdarstellung aufzuarbeiten und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Letztmals wurde ein vergleichbares Projekt 1986 (unveränderte Zweitauflage 1989) mit der "Geschichte der Stadt Erfurt" (siehe Abb.), erarbeitet von einem Autorenkollektiv unter Leitung von Willibald Gutsche, im Auftrag des Rates der Stadt Erfurt realisiert. Das 640-seitige Buch ist jedoch stark vom offiziösen DDR-Geschichtsbild geprägt und repräsentiert in weiten Teilen nicht mehr den aktuellen Forschungsstand. Insbesondere kommt das profilprägende Mittelalter zu kurz.

Andererseits wurden seit 1990 viele Lücken geschlossen, was die Fachzeitschrift des Geschichtsvereins und zahlreiche Publikationen dokumentieren. International beachtete Forschungsleistungen liegen etwa zum als UNESCO-Weltkulturerbe nominierten jüdisch-mittelalterlichen Erbe vor, das in der Geschichte von 1986 mit einem einzigen Satz bedacht wird. Eine aktuelle Überblicksdarstellung zur Stadtgeschichte bietet erste Anknüpfungspunkte. Mit weiteren wissenschaftlichen Anstrengungen wäre so eine Gesamtdarstellung in drei bis vier Jahren umsetzbar.

Das Projekt ist umso wünschenswerter, als Erfurt nicht nur im Vergleich mit den alten Bundesländern, sondern auch in Mitteldeutschland hinter Großstädte wie Leipzig, Dresden und Halle mit mehrbändigen Stadtgeschichten zurückfällt. Gotha bereitet eine zweibändige wissenschaftliche Stadtgeschichte für 2025 vor. Hier sollte die Landeshauptstadt nicht weiter zurückstehen. Eine auf breite Leserschaft zielende wissenschaftliche Stadtgeschichte wäre auch für das Selbstbewusstsein der Bürgerschaft, als Quelle wichtiger Informationen, weitergehender Forschungen, der Traditionspflege und als überregionaler Imagefaktor von Bedeutung. Das große Interesse der Erfurter an historischen Themen spiegelt sich im Zuspruch von entsprechenden Publikationen, Veranstaltungen, Ausstellungen usw.

Prof. Dr. Werner Greiling unterstreicht als Vorsitzender der Historischen Kommission für Thüringen die Bedeutung des Projektes: "Umso wichtiger wäre es, wenn auch für das 'Haupt des Thüringer Landes' ein vergleichbares Projekt ins Leben gerufen und eine moderne, an aktuellen Fragestellungen ausgerichtete Stadtgeschichte erarbeitet werden könnte. Daher unterstützt die Kommission das Projekt einer Stadtgeschichte Erfurts, wie es von Dr. Steffen Raßloff konzipiert und vorgeschlagen wird, auf das Nachdrücklichste. Eine solche Darstellung würde weit über die Grenzen des Freistaates wahrgenommen werden, wie es die jüngst erschienene vierbändige Leipziger Stadtgeschichte eindrucksvoll belegt."

(Dr. Steffen Raßloff)


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt