Welterbe Wartburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Günter Schuchardt: Welterbe Wartburg'''. Regensburg 2001 (9. Auflage 2017).
'''Günter Schuchardt: Welterbe Wartburg'''. Regensburg 2001 (9. Auflage 2017).
'''Steffen Raßloff/Lutz Gebhardt: [[Thüringer Landgrafen|Die Thüringer Landgrafen. Geschichte und Sagenwelt]]'''. Ilmenau 2017.


'''Steffen Raßloff: [[Thueringen 55 Highlights aus der Geschichte|Thüringen. 55 Highlights aus der Geschichte]]'''. Erfurt 2018.
'''Steffen Raßloff: [[Thueringen 55 Highlights aus der Geschichte|Thüringen. 55 Highlights aus der Geschichte]]'''. Erfurt 2018.
'''Steffen Raßloff/Lutz Gebhardt: [[Thüringer Landgrafen|Die Thüringer Landgrafen. Geschichte und Sagenwelt]]'''. Ilmenau 2017.


'''Steffen Raßloff: [[Kleine Geschichte Thueringens|Kleine Geschichte Thüringens]]'''. Ilmenau 2017.
'''Steffen Raßloff: [[Kleine Geschichte Thueringens|Kleine Geschichte Thüringens]]'''. Ilmenau 2017.

Version vom 4. September 2018, 07:16 Uhr

Welterbe Wartburg

Die Wartburg ist als glanzvoller Landgrafensitz, Lutherstätte und Ort des Wartburgfestes 1817 ein nationaler Erinnerungsort und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.


WartburgWiki.jpg

Die Wartburg thront auf den Ausläufern des westlichen Thüringer Waldes hoch über der Stadt Eisenach. Sie war einst glanzvoller Herrschaftsmittelpunkt der ludowingischen Landgrafen von Thüringen (1131-1247). Als enge Vertraute der staufischen Kaiser bestimmte das mächtige Adelsgeschlecht die Reichspolitik wesentlich mit. Die Landgrafenzeit diente über die anschließenden Jahrhunderte der Kleinstaaterei hinweg als zentraler historischer Bezugspunkt der Thüringer. Heute führt der Freistaat Thüringen den Löwen der Landgrafen im Wappen, umgeben von acht Sternen für die einstigen Kleinstaaten und preußischen Gebiete.

Um die imposante Landgrafenburg ranken sich auch viele Sagen. Diese reichen vom Bau der Burg unter Ludwig dem Springer mit dem legendären Gründungsdatum 1067 bis hin zum Sagenkreis um die Heilige Elisabeth (1207-1231). Die ungarische Königstochter und Landgräfin stieg als Musterbild christlicher Nächstenliebe zu einer der populärsten Heiligen Europas auf. Die Sage vom „Sängerkrieg auf der Wartburg“ (1206/07), später vielfach künstlerisch aufgegriffen, steht für die glanzvolle ritterliche Hofkultur besonders unter Landgraf Hermann I.

In den Fokus der Weltgeschichte geriet die Wartburg durch Martin Luther. 1521 wurde über den Reformator während des Wormser Reichstags die Reichsacht verhängt. Nach der Scheinentführung durch seinen Landesherrn Kurfürst Friedrich den Weisen übersetzte er in der „Lutherstube“ der Burg als „Junker Jörg“ in wenigen Monaten das Neue Testament ins Deutsche. Diesem folgte 1534 die vollständige „Lutherbibel“, der für die Ausbildung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache große Bedeutung zukommt. Zugleich legte Luther hiermit eine wesentliche Grundlage für die Ausbreitung der Reformation.

Spätestens mit dem Wartburgfest der Burschenschaften 1817, das auch an die Reformation erinnerte, erlangte die Burg den Status eines nationalen Symbolortes. Im 19. Jahrhundert wurde sie auf Initiative von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach aufwändig rekonstruiert und künstlerisch ausgestaltet. Die „deutscheste aller deutschen Burgen“ rückte zum vielbesuchten Nationaldenkmal auf. Über alle politischen Zäsuren hinweg hat sich die Wartburg ihre Anziehungskraft bewahrt und gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. (Foto: Lencer, Wikipedia)

(Dr. Steffen Raßloff)


Lesetipps:

Günter Schuchardt: Welterbe Wartburg. Regensburg 2001 (9. Auflage 2017).

Steffen Raßloff/Lutz Gebhardt: Die Thüringer Landgrafen. Geschichte und Sagenwelt. Ilmenau 2017.

Steffen Raßloff: Thüringen. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2018.

Steffen Raßloff: Kleine Geschichte Thüringens. Ilmenau 2017.

Steffen Raßloff: Geschichte Thüringens. München 2010.


Siehe auch: Geschichte Thüringens, Luther in Thüringen, Weltkulturerbe Wartburg