Thueringen 55 Highlights aus der Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus erfurt-web.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:


[[Datei:Thueringen.55.jpg|290px|right]]Thüringen ist zwar eines der kleineren deutschen Bundesländer, verfügt aber über ein historisches Erbe von Weltrang. Dies reicht von den glanzvollen Thüringer Landgrafen auf der Wartburg über das „Lutherland“ und „Kernland der Reformation“, das „Goldene Zeitalter“ der Weimarer Klassik Goethes und Schillers bis hin zur „Wiege der Moderne“ im Bauhaus Weimar und der Weimarer Nationalversammlung 1919. All dies zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe: Weimar steht mit Bauhaus und Klassik auf der prestigeträchtigen Liste, die Wartburg als mittelalterliche Höhenburg, „Luther-Burg“ und romantisches Nationaldenkmal.  
[[Datei:Thueringen.55.jpg|290px|right]]Thüringen ist zwar eines der kleineren deutschen Bundesländer, verfügt aber über ein historisches Erbe von Weltrang. Dies reicht von den glanzvollen Thüringer Landgrafen auf der Wartburg über das „Lutherland“ und „Kernland der Reformation“, das „Goldene Zeitalter“ der Weimarer Klassik Goethes und Schillers bis hin zur „Wiege der Moderne“ im Bauhaus Weimar und der Weimarer Nationalversammlung 1919. All dies zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe: Weimar steht mit Bauhaus und Klassik auf der prestigeträchtigen Liste, die Wartburg als mittelalterliche Höhenburg, „Luther-Burg“ und romantisches Nationaldenkmal.  
Dies sind jedoch nur die strahlendsten Highlights einer einzigartigen Erinnerungslandschaft. Über Jahrhunderte kleinstaatlich geprägt, entfaltet das „Land der Residenzen“ zwischen Gotha, Weimar, Altenburg und Meiningen, zwischen Sondershausen, Rudolstadt, Gera und Greiz eine ganz besondere Atmosphäre. Es verfügt über Schlösser, Parks, Museen, Bibliotheken und Theater in einmaliger Dichte, wurde zum Synonym des Landes der Dichter, Denker und Musiker. Hierzu gehören das Wirken von Johann Sebastian Bach und der Fruchtbringenden Gesellschaft in Weimar ebenso, wie der Aufstieg der Universität Jena. Fürsten wie Ernst der Fromme und Ernst II. in Gotha oder „Theaterherzog“ Georg II. in Meiningen haben sich einen Platz in der Kulturgeschichte gesichert.  
Dies sind jedoch nur die strahlendsten Highlights einer einzigartigen Erinnerungslandschaft. Über Jahrhunderte kleinstaatlich geprägt, entfaltet das „Land der Residenzen“ zwischen Gotha, Weimar, Altenburg und Meiningen, zwischen Sondershausen, Rudolstadt, Gera und Greiz eine ganz besondere Atmosphäre. Es verfügt über Schlösser, Parks, Museen, Bibliotheken und Theater in einmaliger Dichte, wurde zum Synonym des Landes der Dichter, Denker und Musiker. Hierzu gehören das Wirken von Johann Sebastian Bach und der Fruchtbringenden Gesellschaft in Weimar ebenso, wie der Aufstieg der Universität Jena. Fürsten wie Ernst der Fromme und Ernst II. in Gotha oder „Theaterherzog“ Georg II. in Meiningen haben sich einen Platz in der Kulturgeschichte gesichert.  
Die Mittelaltermetropole und heutige Landeshauptstadt Erfurt, Sitz der ältesten Universität in Deutschland und Prägestätte des jungen Luthers, sowie die einstigen Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen runden dieses Bild ab. Zudem hat Thüringen auch der Moderne bedeutende Impulse verliehen, verbunden mit Namen wie Zeiss, Arnoldi, Perthes, Fröbel, Brehm, Haeckel und Dix. Aber auch dunkle Kapitel wie der nationalsozialistsiche „Mustergau“ Thüringen mit dem Weimarer Gauforum und dem Konzentrationslager Buchenwald oder der Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium 2002 werden nicht ausgespart.   
Die Mittelaltermetropole und heutige Landeshauptstadt Erfurt, Sitz der ältesten Universität in Deutschland und Prägestätte des jungen Luthers, sowie die einstigen Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen runden dieses Bild ab. Zudem hat Thüringen auch der Moderne bedeutende Impulse verliehen, verbunden mit Namen wie Zeiss, Arnoldi, Perthes, Fröbel, Brehm, Haeckel und Dix. Aber auch dunkle Kapitel wie der nationalsozialistsiche „Mustergau“ Thüringen mit dem Weimarer Gauforum und dem Konzentrationslager Buchenwald oder der Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium 2002 werden nicht ausgespart.   
Zugleich reicht die Geschichte Thüringens im weiteren Sinne bis in die Anfänge der Menschheit zurück. Sie hat von der steinzeitlichen Fundstätte Bilzingsleben über den bronzezeitliche Grabhügel von Leubingen und die Kelten vom Gleichberg bis hin zum germanischen Opfermoor Oberdorla außergewöhnliche Highlights zu bieten. Der Untergang des Königreiches der Thüringer 531, die Integration der Slawen und die Christianisierung kommen ebenso zur Sprache, wie spätere wegweisende Schlachten, Parteitage, Gipfeltreffen oder die Stasibesetzung in Erfurt 1989.  
Zugleich reicht die Geschichte Thüringens im weiteren Sinne bis in die Anfänge der Menschheit zurück. Sie hat von der steinzeitlichen Fundstätte Bilzingsleben über den bronzezeitliche Grabhügel von Leubingen und die Kelten vom Gleichberg bis hin zum germanischen Opfermoor Oberdorla außergewöhnliche Highlights zu bieten. Der Untergang des Königreiches der Thüringer 531, die Integration der Slawen und die Christianisierung kommen ebenso zur Sprache, wie spätere wegweisende Schlachten, Parteitage, Gipfeltreffen oder die Stasibesetzung in Erfurt 1989.  
Nicht vergessen werden das imposante Kyffhäuserdenkmal, das katholische Eichsfeld, die Blumenstadt Erfurt, Waffenstadt Suhl und Skatstadt Altenburg sowie das Humboldtdorf Auleben und Grenzdorf „Little Berlin“ Mödlareuth. Thüringen bietet zugleich eine reiche Naturlandschaft vom Südharz bis zum Thüringer Wald mit dem Höhenweg Rennsteig, vom Werratal bis zum „Thüringer Meer“ der Saalestauseen. Das „Grüne Herz Deutschlands“ hat es mit dem Nationalpark Hainich 2011 sogar auf die UNESCO-Weltnaturerbe-Liste geschafft.  
Nicht vergessen werden das imposante Kyffhäuserdenkmal, das katholische Eichsfeld, die Blumenstadt Erfurt, Waffenstadt Suhl und Skatstadt Altenburg sowie das Humboldtdorf Auleben und Grenzdorf „Little Berlin“ Mödlareuth. Thüringen bietet zugleich eine reiche Naturlandschaft vom Südharz bis zum Thüringer Wald mit dem Höhenweg Rennsteig, vom Werratal bis zum „Thüringer Meer“ der Saalestauseen. Das „Grüne Herz Deutschlands“ hat es mit dem Nationalpark Hainich 2011 sogar auf die UNESCO-Weltnaturerbe-Liste geschafft.  



Version vom 6. Juni 2018, 08:16 Uhr

Thüringen - 55 Highlights aus der Geschichte

Das Buch des renommierten Landeshistorikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich 55 Menschen, Orte und Ereignisse, die das einzigartige Kulturland Thüringen um die Welterbestätten Wartburg und Weimar bis heute prägen.


Thueringen.55.jpg

Thüringen ist zwar eines der kleineren deutschen Bundesländer, verfügt aber über ein historisches Erbe von Weltrang. Dies reicht von den glanzvollen Thüringer Landgrafen auf der Wartburg über das „Lutherland“ und „Kernland der Reformation“, das „Goldene Zeitalter“ der Weimarer Klassik Goethes und Schillers bis hin zur „Wiege der Moderne“ im Bauhaus Weimar und der Weimarer Nationalversammlung 1919. All dies zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe: Weimar steht mit Bauhaus und Klassik auf der prestigeträchtigen Liste, die Wartburg als mittelalterliche Höhenburg, „Luther-Burg“ und romantisches Nationaldenkmal.

Dies sind jedoch nur die strahlendsten Highlights einer einzigartigen Erinnerungslandschaft. Über Jahrhunderte kleinstaatlich geprägt, entfaltet das „Land der Residenzen“ zwischen Gotha, Weimar, Altenburg und Meiningen, zwischen Sondershausen, Rudolstadt, Gera und Greiz eine ganz besondere Atmosphäre. Es verfügt über Schlösser, Parks, Museen, Bibliotheken und Theater in einmaliger Dichte, wurde zum Synonym des Landes der Dichter, Denker und Musiker. Hierzu gehören das Wirken von Johann Sebastian Bach und der Fruchtbringenden Gesellschaft in Weimar ebenso, wie der Aufstieg der Universität Jena. Fürsten wie Ernst der Fromme und Ernst II. in Gotha oder „Theaterherzog“ Georg II. in Meiningen haben sich einen Platz in der Kulturgeschichte gesichert.

Die Mittelaltermetropole und heutige Landeshauptstadt Erfurt, Sitz der ältesten Universität in Deutschland und Prägestätte des jungen Luthers, sowie die einstigen Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen runden dieses Bild ab. Zudem hat Thüringen auch der Moderne bedeutende Impulse verliehen, verbunden mit Namen wie Zeiss, Arnoldi, Perthes, Fröbel, Brehm, Haeckel und Dix. Aber auch dunkle Kapitel wie der nationalsozialistsiche „Mustergau“ Thüringen mit dem Weimarer Gauforum und dem Konzentrationslager Buchenwald oder der Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium 2002 werden nicht ausgespart.

Zugleich reicht die Geschichte Thüringens im weiteren Sinne bis in die Anfänge der Menschheit zurück. Sie hat von der steinzeitlichen Fundstätte Bilzingsleben über den bronzezeitliche Grabhügel von Leubingen und die Kelten vom Gleichberg bis hin zum germanischen Opfermoor Oberdorla außergewöhnliche Highlights zu bieten. Der Untergang des Königreiches der Thüringer 531, die Integration der Slawen und die Christianisierung kommen ebenso zur Sprache, wie spätere wegweisende Schlachten, Parteitage, Gipfeltreffen oder die Stasibesetzung in Erfurt 1989.

Nicht vergessen werden das imposante Kyffhäuserdenkmal, das katholische Eichsfeld, die Blumenstadt Erfurt, Waffenstadt Suhl und Skatstadt Altenburg sowie das Humboldtdorf Auleben und Grenzdorf „Little Berlin“ Mödlareuth. Thüringen bietet zugleich eine reiche Naturlandschaft vom Südharz bis zum Thüringer Wald mit dem Höhenweg Rennsteig, vom Werratal bis zum „Thüringer Meer“ der Saalestauseen. Das „Grüne Herz Deutschlands“ hat es mit dem Nationalpark Hainich 2011 sogar auf die UNESCO-Weltnaturerbe-Liste geschafft.


Steffen Raßloff: Thüringen. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2018 (Sutton Verlag). (erscheint Herbst 2018)


Siehe auch: Geschichte Thüringens