Schaerpe Hermann Alexander Berlepsch Thueringer Volkstage: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:StockfischDenkmale3.jpg|310px|rechts]]Mit der Revolution 1848/49 erreichte die liberal-demokratische Nationalbewegung in Deutschland ihren Höhepunkt. In der seit Mai 1848 tagenden Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche sollte die freiheitliche Verfassung für einen deutschen Nationalstaat ausgearbeitet werden.  
[[Datei:Schärpe.5.jpg|310px|rechts]]Mit der Revolution 1848/49 erreichte die liberal-demokratische Nationalbewegung in Deutschland ihren Höhepunkt. In der seit Mai 1848 tagenden Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche sollte die freiheitliche Verfassung für einen deutschen Nationalstaat ausgearbeitet werden.  


Die Demokraten zielten dabei auch in Thüringen auf eine Republik. Zu deren Wortführern zählte der Erfurter Buchhändler Hermann Alexander Berlepsch. Er organisierte im Sommer 1848 fünf „Thüringer Volkstage“, mit denen im Land der Kleinstaaten die „Erschaffung der Einheit im Thüringer Volke“ als Teil des vereinten deutschen Vaterlandes befördert werden sollte. Hier liegen wichtige demokratische Wurzeln des Freistaates Thüringen, wie er im 20. Jahrhundert schrittweise entstand.  
Die Demokraten zielten dabei auch in Thüringen auf eine Republik. Zu deren Wortführern zählte der Erfurter Buchhändler Hermann Alexander Berlepsch. Er organisierte im Sommer 1848 fünf „Thüringer Volkstage“, mit denen im Land der Kleinstaaten die „Erschaffung der Einheit im Thüringer Volke“ als Teil des vereinten deutschen Vaterlandes befördert werden sollte. Hier liegen wichtige demokratische Wurzeln des Freistaates Thüringen, wie er im 20. Jahrhundert schrittweise entstand.  

Version vom 1. Dezember 2021, 08:08 Uhr

Symobl der Demokratiegeschichte

Stadtmuseum Erfurt erwirbt schwarz-rot-goldene Schärpe des bedeutenden Demokraten Hermann Alexander Berlepsch aus der Revolution 1848.


Mit der Revolution 1848/49 erreichte die liberal-demokratische Nationalbewegung in Deutschland ihren Höhepunkt. In der seit Mai 1848 tagenden Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche sollte die freiheitliche Verfassung für einen deutschen Nationalstaat ausgearbeitet werden.

Die Demokraten zielten dabei auch in Thüringen auf eine Republik. Zu deren Wortführern zählte der Erfurter Buchhändler Hermann Alexander Berlepsch. Er organisierte im Sommer 1848 fünf „Thüringer Volkstage“, mit denen im Land der Kleinstaaten die „Erschaffung der Einheit im Thüringer Volke“ als Teil des vereinten deutschen Vaterlandes befördert werden sollte. Hier liegen wichtige demokratische Wurzeln des Freistaates Thüringen, wie er im 20. Jahrhundert schrittweise entstand.

Nach dem Scheitern der Revolution flüchtete Berlepsch in die Schweiz und verstarb 1883 in Zürich. Dort tauchte jüngst eine prächtige Schärpe in den schwarz-rot-goldenen Farben der Nationalbewegung in einem Auktionskatalog auf. Diese war Berlepsch auf dem 2. Thüringer Volkstag am 2. Juli 1848 in Ohrdruf als „Präsidenten des Thüringer National-Comités“ der Demokraten überreicht und von ihm auf allen Veranstaltungen getragen worden. Gestiftet hatten sie die „Frauen und Jungfrauen des Schutzbürgervereins in Erfurt“, so die Inschrift einer vergoldeten Schnalle mit Eichenlaub. Berlepsch war Vorsitzender dieses bedeutenden demokratischen Vereins, der auch die Volkstage organisierte.

Historiker Dr. Steffen Raßloff, Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum Erfurt, konnte die kommentarlos angebotene Schärpe identifizieren. Er stufte sie sofort als „ein herausragendes Symbol der Erfurter und Thüringer Demokratiegeschichte“ ein, das für die Allgemeinheit gesichert werden muss. Oberkurator Hardy Eidam vom Stadtmuseum, der auf die Auktion aufmerksam geworden war, ersteigerte hierauf dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins das gut erhaltene Exponat. Es soll im Stadtmuseum Erfurt 2023 im Rahmen einer Sonderausstellung erstmals gezeigt werden.


Siehe auch: Stadtmuseum Erfurt, Geschichte der Stadt Erfurt