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geb. 10. 11.1483 in Eisleben, gest. 18.02.1546 in Eisleben
geb. 10. 11.1483 in Eisleben, gest. 18.02.1546 in Eisleben


== Luther und Erfurt ==
== Luther und Erfurt ==


Erfurt ist die Stadt des jungen Luther, des Stundenten und des Mönchs, des lernenden, irrenden, ringenden Jünglings, des "werdenden Reformators". Er studierte 1501-1505 an der renommierten [[Universität Erfurt]]. Der angehende Jurist wurde nach dem sagenumwobenen Gewittererlebnis bei Stotternheim im Juli 1505 Augustinermönch.
Erfurt ist die Stadt des jungen Luther, des Stundenten und des Mönchs, des lernenden, irrenden, ringenden Jünglings, des "werdenden Reformators". Er studierte 1501-1505 an der renommierten [[Universität Erfurt]]. Der angehende Jurist wurde nach dem sagenumwobenen Gewittererlebnis bei Stotternheim im Juli 1505 Augustinermönch.
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Hier in der Enge seiner Zelle im Erfurter Augustinerkloster gelangte er in einem mehrere Jahre währenden inneren Kampf zur Gewissheit der Bibel-Botschaft vom gekreuzigten Christus und dessen Eintreten für die Menschen, hier lernte er einen Großteil seiner treuesten späteren Freunde kennen, wie Spalatin, Jonas, Lang und Draconites. Luther muss sich gegen Vorwürfe seiner ehemaligen Erfurter Fachkollegen verteidigen und wird von den Erfurter Bürgern im Triumphzug gefeiert. Tief und nachhaltig hat er mit seinen Predigten von der Kanzel herab die Menschen beeindruckt. Auch nach seinem Wegzug nach Wittenberg 1511 blieb er der Stadt eng verbunden.
Hier in der Enge seiner Zelle im Erfurter Augustinerkloster gelangte er in einem mehrere Jahre währenden inneren Kampf zur Gewissheit der Bibel-Botschaft vom gekreuzigten Christus und dessen Eintreten für die Menschen, hier lernte er einen Großteil seiner treuesten späteren Freunde kennen, wie Spalatin, Jonas, Lang und Draconites. Luther muss sich gegen Vorwürfe seiner ehemaligen Erfurter Fachkollegen verteidigen und wird von den Erfurter Bürgern im Triumphzug gefeiert. Tief und nachhaltig hat er mit seinen Predigten von der Kanzel herab die Menschen beeindruckt. Auch nach seinem Wegzug nach Wittenberg 1511 blieb er der Stadt eng verbunden.


Erfurt ist Luthers geistige Heimat. Der Reichtum an Stätten, die in Erfurt an Luther und die Lutherzeit erinnern, ist auch nach mehr als 500 Jahren des Auf und Ab der Geschichte für den Besucher noch heute sehr eindrucksvoll. Immer wieder hat Erfurt unter sich wandelnden politisch-gesellschaftlichen Bedingungen seinen "großen Sohn der Stadt" gefeiert, selbst in der späten DDR-Zeit kam es zu eindrucksvollen Würdigungen im Rahmen des [[Luther-Ehrung 1983|Luther-Jubiläums 1983]].
Erfurt ist Luthers geistige Heimat. Der Reichtum an Stätten, die in Erfurt an Luther und die Lutherzeit erinnern, ist auch nach mehr als 500 Jahren des Auf und Ab der Geschichte für den Besucher noch heute sehr eindrucksvoll. Immer wieder hat Erfurt unter sich wandelnden politisch-gesellschaftlichen Bedingungen seinen "großen Sohn der Stadt" gefeiert, selbst in der späten DDR-Zeit kam es zu eindrucksvollen Würdigungen im Rahmen des [[Luther Ehrung Erfurt 1983|Luther-Jubiläums 1983]].





Version vom 10. November 2009, 13:18 Uhr

Martin Luther

Theologe und Kirchenreformator

geb. 10. 11.1483 in Eisleben, gest. 18.02.1546 in Eisleben

Luther und Erfurt

Erfurt ist die Stadt des jungen Luther, des Stundenten und des Mönchs, des lernenden, irrenden, ringenden Jünglings, des "werdenden Reformators". Er studierte 1501-1505 an der renommierten Universität Erfurt. Der angehende Jurist wurde nach dem sagenumwobenen Gewittererlebnis bei Stotternheim im Juli 1505 Augustinermönch.

Hier in der Enge seiner Zelle im Erfurter Augustinerkloster gelangte er in einem mehrere Jahre währenden inneren Kampf zur Gewissheit der Bibel-Botschaft vom gekreuzigten Christus und dessen Eintreten für die Menschen, hier lernte er einen Großteil seiner treuesten späteren Freunde kennen, wie Spalatin, Jonas, Lang und Draconites. Luther muss sich gegen Vorwürfe seiner ehemaligen Erfurter Fachkollegen verteidigen und wird von den Erfurter Bürgern im Triumphzug gefeiert. Tief und nachhaltig hat er mit seinen Predigten von der Kanzel herab die Menschen beeindruckt. Auch nach seinem Wegzug nach Wittenberg 1511 blieb er der Stadt eng verbunden.

Erfurt ist Luthers geistige Heimat. Der Reichtum an Stätten, die in Erfurt an Luther und die Lutherzeit erinnern, ist auch nach mehr als 500 Jahren des Auf und Ab der Geschichte für den Besucher noch heute sehr eindrucksvoll. Immer wieder hat Erfurt unter sich wandelnden politisch-gesellschaftlichen Bedingungen seinen "großen Sohn der Stadt" gefeiert, selbst in der späten DDR-Zeit kam es zu eindrucksvollen Würdigungen im Rahmen des Luther-Jubiläums 1983.


Frühjahr 1501 Intitulation (Immatrikulation) Martin Luthers an der Universität Erfurt, Luther nimmt Quartier in einer Burse nahe der Lehmannsbrücke (heute Augustinerstraße 27)

23. September 1502 Erfolgreicher Abschluss des Semesters als Baccalaureus der Freien Künste (mit dem heutigen Abitur vergleichbar)

Januar 1505 Luther besteht die Prüfungen zum Magister der Freien Künste

20. Mai 1505 Luther besucht die juristischen Vorlesungen im Collegium Marianum (rechts hinter dem Dom, heute leider nicht mehr vorhanden)

Frühjahr 1505 Luther liest zum ersten Mal in einer (vollständigen) Bibel - der Vulgata - in der Universitätsbibliothek.

2. Juli 1505 Gewittererlebnis bei Stotternheim, Luther gelobt, ein Mönch zu werden. Seit 1917 erinnert daran der Lutherstein

16. Juli 1505 Im Collegium Amplonianum (Michaelisstraße gelegen, heute nicht mehr vorhanden) soll Luther für seine Freunde ein Abschiedsessen gegeben haben.

17. Juli 1505 Luther verabschiedet sich an der Klosterpforte des Augustiner-Eremitenklosters von seinen Freunden.

3. April 1506 Erste Bewegungen Luthers mit Johann von Staupitz, dem Generalvikar der Augustiner-Eremiten.

September 1506 Vor dem Altar der Augustinerkirche wird Luther - liegend auf dem Grabstein des Theologie-Professors Johannes Zacharias - feierlich und endgültig als Mönch in das Kloster aufgenommen.

27. Februar 1507 Erfurts Weihbischof Johann Bonemilch von Laasphe weiht Martin Luther im Dom St. Marien vor dem Hochaltar zum Priester.

2. Mai 1507 In der Augustinerkirche liest Luther seine erste Messe. Er lädt dazu seine Mansfelder Verwandten und Freunde aus Eisenach ein.

1509 "Tolles Jahr" von Erfurt, Luther erlebt hier mit Betroffenheit den Auftakt einer Welle städtischer Volksbewegung und wendet sich gegen diese.

1510 Nach akademischen Brauch hält Luther im Auditorium coelicum, dem Festsaal der theologischen Fakultät im Erfurter Dom, seine Antrittsvorlesung.

1518 Luther besucht seinen Freund Jodocus Trutfetter zum letzten Mal im Erfurter Collegium Marianum.

6. April 1521 Auf dem Weg von Wittenberg nach Worms betritt Luther die Stadt Erfurt durch das Schmidtstedter Tor und wird von den Erfurter Bürgern jubelnd empfangen.

7. April 1521 Luther predigt in der Augustinerkirche worin die rechte und wahrhaftige Frömmigkeit besteht und spricht die berühmte gewordenen Worte "Ich will die Wahrheit sagen und muss es tun, und sollte es mich zwanzig Hälse kosten". Diese Predigt soll am stärksten zur Ausbreitung seine Lehre in Erfurt beigetragen haben.

2. März 1522 Als "Junker Jörg" kehrt Luther - von der Wartburg bei Eisenach kommend - auf seinem Weg nach Wittenberg in der "Hohen Lilie" am Domplatz ein.

21. Oktober 1522 Luther predigt in der Michaeliskirche vom "Glauben und von den Werken"

22. Oktober 1522 Luther predigt in der Kaufmannskirche "Vom Kreuz und Leiden"

11. Oktober 1529 Auf dem Rückweg vom Religionsgespräch mit dem Züricher Reformer Ulrich Zwingli in Marburg predigt Luther in der Barfüßerkirche über das Wort "Ich bin in Namen meines Vaters gekommen".

4. März 1537 Luther kommt schwerkrank aus Schmalkalden in das Haus seines Freundes Georg Sturtz in die "Engelsburg" und findet hier Unterkunft und Pflege.

4./5. Juli 1540 Luther, Jonas und Melanchthon wohnen auf ihrer Reise nach Eisenach im Gasthaus "Zum Schlehendorn", dem damals vornehmsten Gast- und Logierhaus in Erfurt.

27. Juli 1540 Auf seiner Rückreise von Eisenach kehrt Luther mit seinem Gefolge noch einmal im "Schlehendorn" ein.