Leporello Peterskirche Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:PeterskircheLeporello.jpg|330px|right]][[Datei:Peterskirche.Leporello.jpg|330px|right]][[Datei:Bausewein.Peterskirche.jpg|330px|right]]Über Jahrhunderte war die romanische Klosterkirche St. Peter und Paul neben dem Ensemble von Dom und Severikirche die weithin ausstrahlende zweite Stadtkrone Erfurts. Der seit 1060 dort ansässige Benediktinerorden hatte von 1103 bis 1147 das imposante Gotteshaus errichtet. Es wurde auch zum Ort großer politischer Ereignisse, wie der Unterwerfung Heinrichs des Löwen unter Kaiser Friedrich Barbarossa 1181 oder der Reichstag König Rudolfs von Habsburg 1289/90.  
[[Datei:PeterskircheLeporello.jpg|370px|right]][[Datei:Peterskirche.Leporello.jpg|370px|right]]Über Jahrhunderte war die romanische Klosterkirche St. Peter und Paul neben dem Ensemble von Dom und Severikirche die weithin ausstrahlende zweite Stadtkrone Erfurts. Der seit 1060 dort ansässige Benediktinerorden hatte von 1103 bis 1147 das imposante Gotteshaus errichtet. Es wurde auch zum Ort großer politischer Ereignisse, wie der Unterwerfung Heinrichs des Löwen unter Kaiser Friedrich Barbarossa 1181 oder der Reichstag König Rudolfs von Habsburg 1289/90.  


Kirche und Kloster verschwanden allerdings nach der Bombardierung am 6. November 1813 während der Befreiungskriege weitgehend aus dem Stadtbild. Der neue Stadtherr Preußen riss die Reste des Klosters ab und errichtete die riesige Defensionskaserne. Die Kirche wurde ihrer Türme beraubt und auf die Hälfte der einstigen Höhe zurück gebaut. Fortan nutzte man sie bis in die DDR-Zeit als Lagerhaus.  
Kirche und Kloster verschwanden allerdings nach der Bombardierung am 6. November 1813 während der Befreiungskriege weitgehend aus dem Stadtbild. Der neue Stadtherr Preußen riss die Reste des Klosters ab und errichtete die riesige Defensionskaserne. Die Kirche wurde ihrer Türme beraubt und auf die Hälfte der einstigen Höhe zurück gebaut. Fortan nutzte man sie bis in die DDR-Zeit als Lagerhaus.  
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Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu Bemühungen um das Bauwerk. Von 1905 bis 1911 wirkte die „Vereinigung für Wiederherstellung der Peterskirche“. 1914 bewilligte die Stadt 60.000 Mark für die Rekonstruktion, die vom Ersten Weltkrieg verhindert wurde. Entwürfe für ein NS-Forum mit der Kirche als „Ehrenhalle“ von 1942 hätten ebenso einschneidende Veränderungen gebracht wie die Pläne für den Petersberg mit einem Hochhaus aus der DDR-Zeit.  
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu Bemühungen um das Bauwerk. Von 1905 bis 1911 wirkte die „Vereinigung für Wiederherstellung der Peterskirche“. 1914 bewilligte die Stadt 60.000 Mark für die Rekonstruktion, die vom Ersten Weltkrieg verhindert wurde. Entwürfe für ein NS-Forum mit der Kirche als „Ehrenhalle“ von 1942 hätten ebenso einschneidende Veränderungen gebracht wie die Pläne für den Petersberg mit einem Hochhaus aus der DDR-Zeit.  


Nach 1989 rückte der Torso der Peterskirche wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. In dem heute zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gehörenden Bauwerk ist seit 1993 das Forum Konkrete Kunst ansässig. Mit der Vorbereitung auf die Bundesgartenschau 2021 soll die Peterskirche nun als eines der wichtigsten Kulturdenkmale unserer Stadt wieder stärker erlebbar werden.  
Nach 1989 rückte der Torso der Peterskirche wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. In dem heute zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gehörenden Bauwerk ist seit 1993 das Forum Konkrete Kunst ansässig. Mit der Vorbereitung auf die Bundesgartenschau 2021 soll die Peterskirche nun als eines der wichtigsten Kulturdenkmale unserer Stadt wieder stärker erlebbar werden. (Foto: Historiker Dr. Steffen Raßloff und Heimatmaler Jürgen Valdeig bei der Präsentation im Stadtmuseum am 23. September 2014, Martin Moll/TLZ)


(Fotos: Historiker Dr. Steffen Raßloff und Heimatmaler Jürgen Valdeig bei der Präsentation im Stadtmuseum am 23. September 2014  [Martin Moll, TLZ]; Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Valdeig und Raßloff am 3. Dezember 2014 im Gespräch auf dem Erfurter Fischmarkt [Peer Floeckner, Allgemeiner Anzeiger])


 
'''[[Jürgen Valdeig]]/[[Steffen Raßloff]]: Die Peterskirche. 900 Jahre Stadtkrone im Wandel der Zeit''' (Leporello mit sieben Ansichten zur Geschichte der Peterskirche und einem Überblickstext). Erfurt 2014.
'''[[Jürgen Valdeig]]/[[Steffen Raßloff]]: Die Peterskirche. 900 Jahre Stadtkrone im Wandel der Zeit.''' Leporello mit sieben Ansichten zur Geschichte der Peterskirche. Erfurt 2014.


''Erhältlich in der [http://www.valdeig-fineart.de Kunsthandlung Valdeig], im [[Stadtmuseum Erfurt]] und im Handel für 5,95 EUR.''
''Erhältlich in der [http://www.valdeig-fineart.de Kunsthandlung Valdeig], im [[Stadtmuseum Erfurt]] und im Handel für 5,95 EUR.''
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'''>''' Initiative zur Wiederbelebung der '''[[Visionen Peterskirche Stadtkrone Buga|Stadtkrone Peterskirche]]'''
'''>''' Initiative zur Wiederbelebung der '''[[Visionen Peterskirche Stadtkrone Buga|Stadtkrone Peterskirche]]'''
'''>''' Pressebericht zur '''[http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Erfurter-hoffen-auf-Sanierung-der-Peterskirche-vor-der-Buga-1431744091 Präsentation]''' in der TLZ/TA/OTZ vom 25.09.2014
'''Die Motive:'''
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Version vom 22. März 2016, 08:32 Uhr

Stadtkrone Peterskirche

Leporello wirft Schlaglichter auf die 900-jährige wechselhafte Geschichte der Peterskirche.


PeterskircheLeporello.jpg
Peterskirche.Leporello.jpg

Über Jahrhunderte war die romanische Klosterkirche St. Peter und Paul neben dem Ensemble von Dom und Severikirche die weithin ausstrahlende zweite Stadtkrone Erfurts. Der seit 1060 dort ansässige Benediktinerorden hatte von 1103 bis 1147 das imposante Gotteshaus errichtet. Es wurde auch zum Ort großer politischer Ereignisse, wie der Unterwerfung Heinrichs des Löwen unter Kaiser Friedrich Barbarossa 1181 oder der Reichstag König Rudolfs von Habsburg 1289/90.

Kirche und Kloster verschwanden allerdings nach der Bombardierung am 6. November 1813 während der Befreiungskriege weitgehend aus dem Stadtbild. Der neue Stadtherr Preußen riss die Reste des Klosters ab und errichtete die riesige Defensionskaserne. Die Kirche wurde ihrer Türme beraubt und auf die Hälfte der einstigen Höhe zurück gebaut. Fortan nutzte man sie bis in die DDR-Zeit als Lagerhaus.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu Bemühungen um das Bauwerk. Von 1905 bis 1911 wirkte die „Vereinigung für Wiederherstellung der Peterskirche“. 1914 bewilligte die Stadt 60.000 Mark für die Rekonstruktion, die vom Ersten Weltkrieg verhindert wurde. Entwürfe für ein NS-Forum mit der Kirche als „Ehrenhalle“ von 1942 hätten ebenso einschneidende Veränderungen gebracht wie die Pläne für den Petersberg mit einem Hochhaus aus der DDR-Zeit.

Nach 1989 rückte der Torso der Peterskirche wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. In dem heute zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gehörenden Bauwerk ist seit 1993 das Forum Konkrete Kunst ansässig. Mit der Vorbereitung auf die Bundesgartenschau 2021 soll die Peterskirche nun als eines der wichtigsten Kulturdenkmale unserer Stadt wieder stärker erlebbar werden. (Foto: Historiker Dr. Steffen Raßloff und Heimatmaler Jürgen Valdeig bei der Präsentation im Stadtmuseum am 23. September 2014, Martin Moll/TLZ)


Jürgen Valdeig/Steffen Raßloff: Die Peterskirche. 900 Jahre Stadtkrone im Wandel der Zeit (Leporello mit sieben Ansichten zur Geschichte der Peterskirche und einem Überblickstext). Erfurt 2014.

Erhältlich in der Kunsthandlung Valdeig, im Stadtmuseum Erfurt und im Handel für 5,95 EUR.


> Initiative zur Wiederbelebung der Stadtkrone Peterskirche