Krämerbrücke

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Krämerbrücke

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Die Krämerbrücke ist das älteste profane Bauwerk in Erfurt und ein einzigartiges Kulturdenkmal. Die beidseitige durchgängige Bebauung ist nördlich der Alpen einzigartig. Sie wird 1117 das erste Mal im Zusammenhang mit einem durch Blitz entzündeten Brand, bei dem die hölzerne Fußgängerbrücke gänzlich zerstört wurde, erwähnt.

Da sie in den nächsten 100 Jahren mehrfach abbrannte, entschlossen sich die Stadtväter, einen Steinbau errichten zu lassen, der 1325 vollendet wurde. Die Brücke ruht auf fünf starken Sandsteinbögen, die die Gera überspannen, dazu kommt noch jeweils am westlichen und östlichen Flußufer ein Stützbogen. An beiden Brückenköpfen befanden sich Kirchen, von denen heute nur noch die Ägidienkirche am östlichen Brückeneingang steht. Am westlichen Ufer stand einst die Benediktikirche, die aber um 1809 meistbietend zum Abbruch veräußert wurde.

Bereits auf der Holzbrücke hatten die Händler links und rechts Holzbuden aufgestellt, denen später Fachwerkhäuser folgten. Ursprünglich waren es 62 Häuser, in denen man Gewürze, Papier, Seide, aber auch Kunstwerke des Goldschmiedehandwerks kaufen konnte. Durch Umbauten und Zusammenlegungen sind heute nur noch 32 Häuser vorhanden.

1912 beschloss der Stadtrat einen breiten Straßendurchbruch vom Fischmarkt zur Gotthardtstraße, dem besonders das "Dämmchen"-Viertel nördlich der Brücke zum Opfer gefallen wäre, Zeitweise wurde sogar der Abriss der Krämerbrücke selbst diskutiert. Gegen diese Pläne hat v.a. der in Sachen Denkmalschutz sehr engagierte Erfurter Geschichtsverein die Öffentlichkeit mobilisiert und ihre Umsetzung verhindert.

Brückengeometrie

Bauart: Gewölbebrücke
Lichte Weite: 4,80 Meter bis 7,80 Meter (Gesamtlänge 79 Meter)
Gewölbestich: 2,40 Meter bis 3,90 Meter
Gewölbebreite: 19,30 Meter bis 26,00 Meter (Gesamtbreite 24,00 bis 26,00 Meter)
Gewölbedicke am Scheitel: 0,40 Meter bis 0,50 Meter
Gewölbedicke am Kämpfer: 0,40 Meter bis 0,50 Meter


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt