Barfuss ins Himmelreich: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:BiHSM.JPG|370px|right]][[Datei:Mittelhalle.jpg|370px|right]]Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustinermönch wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Die laut Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung ''"Barfuß ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt"'' ist allerdings auf viel Unverständnis getroffen. Die dominierenden bunten Gitterkäfige etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.
[[Datei:BiHSM.JPG|370px|right]][[Datei:Mittelhalle.jpg|370px|right]]Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustinermönch wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Die laut Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung ''"Barfuß ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt"'' ist allerdings auf viel Unverständnis getroffen. Die dominierenden bunten Gitterkäfige etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.


Das erste komplexere Ausstellungskonzept des 2014 unter großen Widerständen berufenen Direktors hatte schon nach der unprofessionellen Präsentation auf einer "Baustelle" zwei Tage vor Eröffnung für ein negatives Medienecho gesorgt. Erstmals liegt im Stadtmuseum zudem kein Ausstellungkatalog vor. Das nicht berücksichtigte Sicherheitskonzept sorgte für die kurzfristige Abberufung einer Aufsichtskraft aus dem Volkskundemuseum, das vorrübergehend seine Dauerausstellung schließen musste.   
Das erste komplexere Ausstellungskonzept des 2014 unter großen Widerständen berufenen Direktors hatte schon nach der unprofessionellen Präsentation auf einer "Baustelle" zwei Tage vor Eröffnung für ein negatives Medienecho gesorgt. Erstmals liegt im Stadtmuseum zudem noch kein Ausstellungkatalog vor, was erhebliche Einnahmensverluste hervorruft. Das nicht berücksichtigte Sicherheitskonzept sorgte für die kurzfristige Abberufung einer Aufsichtskraft aus dem Volkskundemuseum, das vorrübergehend seine Dauerausstellung schließen musste.   


Heftigen Anstoß erregt hat es auch, dass für die laut Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich "etwas zu groß ausgefallene" Sonderschau die Dauerausstellung ''"Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation"'' beseitigt wurde. Diese war 2012 mit hohem Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal.  
Heftigen Anstoß erregt hat es auch, dass für die laut Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich "etwas zu groß ausgefallene" Sonderschau die Dauerausstellung ''"Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation"'' beseitigt wurde. Diese war 2012 mit hohem Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal.  

Version vom 7. Juni 2017, 13:53 Uhr

Barfuß ins Himmelreich?

Das Stadtmuseum Erfurt präsentiert zum 500. Reformationsjubiläum 2017 die umstrittene Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich?", für die die Dauerausstellung "Tolle Jahre" weichen musste.


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Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustinermönch wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Die laut Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" ist allerdings auf viel Unverständnis getroffen. Die dominierenden bunten Gitterkäfige etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.

Das erste komplexere Ausstellungskonzept des 2014 unter großen Widerständen berufenen Direktors hatte schon nach der unprofessionellen Präsentation auf einer "Baustelle" zwei Tage vor Eröffnung für ein negatives Medienecho gesorgt. Erstmals liegt im Stadtmuseum zudem noch kein Ausstellungkatalog vor, was erhebliche Einnahmensverluste hervorruft. Das nicht berücksichtigte Sicherheitskonzept sorgte für die kurzfristige Abberufung einer Aufsichtskraft aus dem Volkskundemuseum, das vorrübergehend seine Dauerausstellung schließen musste.

Heftigen Anstoß erregt hat es auch, dass für die laut Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich "etwas zu groß ausgefallene" Sonderschau die Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt wurde. Diese war 2012 mit hohem Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal.

Die Dauerausstellung wird zudem noch immer beworben, was für Verwirrung sorgt. Laut Kulturdirektor handele es sich um eine "Verbindung" mit der Sonderausstellung, was offenkundig nicht der Wahrheit entspricht. Die nachempfundene Ratshalle, die die Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte (Abb. 2), ist komplett verschwunden. Im überformten Abschnitt zur "Stadt als sakrale Gemeinschaft" wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte. (Fotos: Stadtmuseum Erfurt)


> 500. Reformationsjubiläum 2017, Stadtmuseum Erfurt, Dauerausstellung "Tolle Jahre", Presseberichte zu Sonderausstellung/Dauerausstellung, Berufung Direktor Hartinger 2014, Kurzfilm zur Dauerausstellung