Mohren-Apotheke

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Mohren-Apotheke

Die Erfurter Mohren-Apotheke in der Schlösserstraße 9/10 gehörte zu den vom Stadtrat im Jahre 1689 privilegierten sechs Apotheken der Stadt neben der Römer-Apotheke (Fischmarkt 19), Grünen Apotheke (Domplatz 30), Marien-Apotheke (Fischmarkt 4), Schwan-Apotheke (Anger 66) und Löwen-Apotheke (Johannesstraße 39). In der Zeit des Nationalsozialismus musste sie der jüdische Besitzer David Littmann 1935 an einen "arischen" Käufer veräußern. Nach 1990 wurde sie an dessen Nachkommen rückübertragen.

Für die vor das Kolonialzeitalter zurückreichende Mohren-Apotheke forderte die umstrittenen Ausstellung Kolonialismus in Erfurt 2019 eine Umbenennung, obwohl "viele 'Mohren-Apotheken' nicht deshalb diesen Namen (erhielten), weil man Menschen herabwürdigen wollte. Im Gegenteil: Wissen und Waren aus dem Orient und Nordafrika waren in Europa und Deutschland von großem Wert", so Historiker Dr. André Postert vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden (Cicero, 09.08.2020). Dies gilt ähnlich wie bei den Umbenennungs-Forderungen für die Erfurter Mohrengasse.


Siehe Seite: Mohren-Apotheke, Geschichte der Stadt Erfurt