Kritik Beseitigung Dauerausstellung Stadtmuseum Erfurt Luther 2017: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die Maßnahme, für die Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger verantwortlich zeichnet, wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in der Öffentlichkeit auf breites Unverständnis.  
Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die Maßnahme, für die Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger verantwortlich zeichnet, wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in der Öffentlichkeit auf breites Unverständnis.  


Nicht nachvollziehbar sind auch die Versuche von Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich, die Beseitigung als „Vernetzung“ mit der Sonderausstellung zu präsentieren oder gar zu suggerieren, „das meiste aus der Dauerausstellung sei doch geblieben“. Zugleich findet er die Sache "nicht so schlimm" und verweist auf die Rückkehr der Dauerausstellung am Ende des Jubiläumsjahres.
Nicht nachvollziehbar sind auch die Versuche von Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich, die Beseitigung als „Vernetzung“ mit der Sonderausstellung zu präsentieren oder gar zu suggerieren, „das meiste aus der Dauerausstellung sei doch geblieben“. Das entspricht offenkundig nicht der Wahheit.
 
In der ersten Erdgeschosshalle ist die nachempfundene historische Ratshalle, die die glanzvolle Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte, komplett verschwunden. Alle Vitrinen und Exponate, die großen Setzschilde, Rundbilder und das Ratssilber wurden beseitigt, selbst das gewaltige Eingangsportal des Rathauses ist verhüllt. Von „Vernetzung“ kann hier ebenso wenig wie im Abschnitt zur „sakralen Gemeinschaft“ in der zweiten Erdgeschosshalle die Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte.


Die Dauerausstellung war 2012 mit hohem finanziellen und gestalterischen Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Sie wird zudem noch immer von der Kulturdirektion breit beworben, was gerade bei auswärtigen Besuchern für Verwirrung und Ärger sorgt.
Die Dauerausstellung war 2012 mit hohem finanziellen und gestalterischen Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Sie wird zudem noch immer von der Kulturdirektion breit beworben, was gerade bei auswärtigen Besuchern für Verwirrung und Ärger sorgt.
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'''>''' '''[[500._Reformationsjubilaeum_Luther_2017|500. Reformationsjubiläum 2017]]'''
Siehe auch: '''[[500._Reformationsjubilaeum_Luther_2017|500. Reformationsjubiläum 2017]]''', '''[[Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation]]''', '''[[Kritik_Kulturpolitik_Erfurt|Kritik an Erfurter Kulturpolitik]]''', '''[http://www.youtube.com/watch?v=piUDRwZTYZI Kurzfilm der TTG zur Dauerausstellung]''' (3:06 min)
 
'''>''' '''[[Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation]]'''
 
'''>''' '''[[Kritik_Kulturpolitik_Erfurt|Kritik an Erfurter Kulturpolitik]]'''
 
'''>''' '''[http://www.youtube.com/watch?v=piUDRwZTYZI Kurzfilm der Thüringer Tourismusgesellschaft zur Dauerausstellung]''' (3:06 min)

Version vom 12. Mai 2017, 08:24 Uhr

Skandal um Reformationsausstellung

Im Stadtmuseum Erfurt wurde ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2017 die Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt.


Luther-DA.jpg

Ausgerechtnet zum 500. Reformationsjubiläum 2017 wurde im Stadtmuseum Erfurt die viel gelobte Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" für die Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" (ab 18. Mai 2017) beseitigt.

Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die Maßnahme, für die Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger verantwortlich zeichnet, wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in der Öffentlichkeit auf breites Unverständnis.

Nicht nachvollziehbar sind auch die Versuche von Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich, die Beseitigung als „Vernetzung“ mit der Sonderausstellung zu präsentieren oder gar zu suggerieren, „das meiste aus der Dauerausstellung sei doch geblieben“. Das entspricht offenkundig nicht der Wahheit.

In der ersten Erdgeschosshalle ist die nachempfundene historische Ratshalle, die die glanzvolle Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte, komplett verschwunden. Alle Vitrinen und Exponate, die großen Setzschilde, Rundbilder und das Ratssilber wurden beseitigt, selbst das gewaltige Eingangsportal des Rathauses ist verhüllt. Von „Vernetzung“ kann hier ebenso wenig wie im Abschnitt zur „sakralen Gemeinschaft“ in der zweiten Erdgeschosshalle die Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte.

Die Dauerausstellung war 2012 mit hohem finanziellen und gestalterischen Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Sie wird zudem noch immer von der Kulturdirektion breit beworben, was gerade bei auswärtigen Besuchern für Verwirrung und Ärger sorgt.

(Abbildung: Thüringer Allgemeine vom 28. April 2017, zum Lesen anklicken)


Siehe auch: 500. Reformationsjubiläum 2017, Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation, Kritik an Erfurter Kulturpolitik, Kurzfilm der TTG zur Dauerausstellung (3:06 min)