Kloster Schloss Reinhardsbrunn

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Kloster und Schloss Reinhardsbrunn

Das Kloster Reinhardsbrunn war geistlicher Mittelpunkt der Landgrafschaft Thüringen und wurde im 19. Jahrhundert zum Schloss umgebaut.


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Der sagenhafte Graf Ludwig der Springer legte mit dem Benediktinerkloster Reinhardsbrunn bei Friedrichroda um 1085 den Grundstein für das wichtigste geistliche Zentrum der Ludowinger und deren Grablege. Die Mönche sorgten für das Seelenheil der Landgrafen von Thüringen und hielten unter anderem mit den Reinhardsbrunner Jahrbüchern auch deren Geschichte fest. 1827 wurde das Kloster unter Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha zu einem neogotischen Schloss mit englischem Landschaftspark umgebaut. Die Grabsteine der Landgrafen gelangten zunächst in die Schlosskapelle und befinden sich seit 1952 in der Georgenkirche in Eisenach. Nach 1990 geriet der in der DDR-Zeit unter anderem als Hotel genutzte Komplex durch die Treuhand in Privatbesitz und war über viele Jahre hinweg dem Verfall preisgegeben. Die Landesregierung strebte daher über Notsicherungsmaßnamen hinaus eine Enteignung an, um diesen wichtigen Erinnerungsort der Thüringer Landesgeschichte zu retten. Im Februar 2021 konnte der langjährige Rechtsstreit erfolgreich abgeschlossen werden, womit wieder Hoffnung für das Kulturdenkmal von Rang besteht.

(Dr. Steffen Raßloff)


Lesetipps:

Steffen Raßloff/Lutz Gebhardt: Die Thüringer Landgrafen. Geschichte und Sagenwelt. Ilmenau 2017.

Steffen Raßloff: Geschichte Thüringens. München 2020 (2. Auflage).


Siehe auch: Geschichte Thüringens