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Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 ging es für Rot-Weiß wie für fast alle DDR-Traditionsclubs bergab. Zwar konnte man sich 1991 für die 2. Bundesliga qualifizieren, stieg aber ebenso wie nach dem erneuten Aufstieg 2004 sofort wieder ab. Am 13. August 1991 erlebte die Mannschaft einen der Tiefpunkte, als der spätere Erfolgstrainer '''[[Juergen Klopp Erfurt 1991|Jürgen Klopp]]''' vier Tore beim 5:0 des 1. FSV Mainz 05 in Erfurt erzielte. 1991 nahm RWE als Drittplatzierter der letzten Oberliga-Saison das erste und bisher einzige mal am UEFA-Pokal teil (1:0/1:0 FC Groningen, 1:2/0:3 Ajax Amsterdam).  
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 ging es für Rot-Weiß wie für fast alle DDR-Traditionsclubs bergab. Zwar konnte man sich 1991 für die 2. Bundesliga qualifizieren, stieg aber ebenso wie nach dem erneuten Aufstieg 2004 sofort wieder ab. Am 13. August 1991 erlebte die Mannschaft einen der Tiefpunkte, als der spätere Erfolgstrainer '''[[Juergen Klopp Erfurt 1991|Jürgen Klopp]]''' vier Tore beim 5:0 des 1. FSV Mainz 05 in Erfurt erzielte. 1991 nahm RWE als Drittplatzierter der letzten Oberliga-Saison das erste und bisher einzige mal am UEFA-Pokal teil (1:0/1:0 FC Groningen, 1:2/0:3 Ajax Amsterdam).  


Seit 2008 spielte der Club in der neu gebildeten gesamtdeutschen Dritten Liga. Der "Drittliga-Dino" blieb bis 2018 der einzige Club, der kontinuierlich seit der Gründung in der Liga spielte.  2011 und 2012 kämpfte man bis in die Schlussphase der Saison um den Aufstieg mit, seither ging der Blick eher nach unten. Am Ende der Saison 2017/18 standen die Insolvenz und der Abstieg aus der Dritten Liga. Zwischen 1994 und 2017 gewann die Mannschaft zehn mal den Landespokal von Thüringen.
Seit 2008 spielte der Club in der neu gebildeten gesamtdeutschen Dritten Liga. Der "Drittliga-Dino" blieb bis 2018 der einzige Club, der kontinuierlich seit der Gründung in der Liga spielte.  2011 und 2012 kämpfte man bis in die Schlussphase der Saison um den Aufstieg mit, seither ging der Blick eher nach unten. Am Ende der Saison 2017/18 standen die Insolvenz und der Abstieg aus der Dritten Liga in die Regionalliga Nordost. Zwischen 1994 und 2017 gewann die Mannschaft zehn mal den Landespokal von Thüringen.


2012 hat der Erfurter Stadtrat den Umbau des heimischen Steigerwaldstadions zur modernen '''[[Multifunktionsarena Erfurt|Multifunktionsarena]]''' beschlossen, wofür das Thüringer Wirtschaftsministerium Fördermittel akquiriert hat. 2016 ging die Arena - dank der Mediengruppe Thüringen unter dem Traditionsnamen Steigerwaldstadion - in Betrieb. Damit verbessern sich sowohl für die Fußballer von RWE, als auch für die Aktiven von Olympiastützpunkt, Sportgymnasium und Vereinen die Rahmenbedingungen erheblich ''(Abb.: Vereinslogo FC RWE seit 1986)''
2012 hat der Erfurter Stadtrat den Umbau des heimischen Steigerwaldstadions zur modernen '''[[Multifunktionsarena Erfurt|Multifunktionsarena]]''' beschlossen, wofür das Thüringer Wirtschaftsministerium Fördermittel akquiriert hat. 2016 ging die Arena - dank der Mediengruppe Thüringen unter dem Traditionsnamen Steigerwaldstadion - in Betrieb. Damit verbessern sich sowohl für die Fußballer von RWE, als auch für die Aktiven von Olympiastützpunkt, Sportgymnasium und Vereinen die Rahmenbedingungen erheblich ''(Abb.: Vereinslogo FC RWE seit 1986)''

Version vom 19. Mai 2019, 12:32 Uhr

FC Rot-Weiß Erfurt

1966 gegr. Fußballclub mit Tradition seit 1895 (Sportclub, Turbine) , Heimstätte: Steigerwaldstadion

1954 und 1955 DDR-Meister; 1991, 2004 Aufstieg in die 2. Bundesliga; 1991 Teilnahme am UEFA-Cup


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Erster Vorläufer des FC RWE war der 1895 gegründete Erfurter Kricket Club. Bereits 1896 in Sportclub Erfurt umbenannt, entwickelte sich der gutbürgerliche SCE mit seinem Stadion an der Cyriaksburg (heutiges egapark-Gelände) zum erfolgreichsten Fußballclub Erfurts. 1900 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des DFB in Leipzig. Von 1903 bis 1910 holte der SC die Gaumeisterschaft von Thüringen bzw. Nordthüringen, 1908/09 sogar die Mitteldeutsche Meisterschaft. Erst im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft unterlag man dem späteren Titelträger FC Phönix Karlsruhe mit 1:9. Bis 1930 konnte noch mehrfach die Gaumeisterschaft und Thüringer Meisterschaft errungen werden, zu einem Sieg in der Mitteldeutschen Meisterschaft reichte es jedoch nicht mehr. Nach 1933 spielte der Verein sieben Jahre in der damals höchsten Spielklasse, der Gauliga.

1946 wurden in der Sowjetischen Besatzungszone alle bürgerlichen Sportvereine aufgelöst. Die Tradition ging zunächst auf die SG Erfurt-West über. Rasch etablierte sich der Erfurter Fußball im ostdeutschen Spitzenfeld. 1949 erreichte der Verein unter dem neuen Namen Fortuna Erfurt das Ostzonenfinale. 1950 verlor man als KWU Erfurt (Kommunales Wirtschaftsunternehmen) erneut das Finalspiel. 1951 erreichte die jetzige BSG Turbine Erfurt (Betriebssportgemeinschaft) das Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft, das sie gegen Chemie Leipzig 0:2 verlor.

Am 11. April 1954 erfüllte sich endlich der lange gehegte Wunsch. Nach mehreren knapp gescheiterten Anläufen konnte die BSG Turbine Erfurt nach einem 2:0 über die BSG Wismut Aue vor über 40.000 Zuschauern im Georgij-Dimitroff-Stadion den Gewinn der Meisterschaft in der DDR-Oberliga feiern. Mit 39:17 Punkten verwies man nach 28 Spieltagen die beiden härtesten Rivalen der Vorjahre auf die Plätze: BSG Chemie Leipzig (35:21) und SG Dynamo Dresden (34:22). Torschützenkönig wurde zudem der beliebte Erfurter Stürmer Siegfried Vollrath. Auch die Namen seiner Mitspieler haben noch immer bei traditionsbewussten Fans einen guten Klang: Heinz Grünbeck, Wilhelm Hoffmeyer, Helmut Nordhaus, Gerhard „Eddi“ Francke, Georg Rosbigalle, Jochen Müller oder Lothar Weise. Der Vater des Titels war Trainer Hans Carl. Ein Jahr später gelang der jetzt in SC Turbine Erfurt umbenannten Mannschaft noch einmal die Titelverteidigung.

An diese großen Erfolge konnte jedoch später nicht angeknüpft werden. Der Club stieg sogar mehrfach in die 2. Liga ab (1959, 1964, 1966, 1970). Am 26. Januar 1966 wurde schließlich der FC Rot-Weiß Erfurt gegründet, womit die ständigen Namensänderungen ein Ende fanden. Trotz dieser privilegierten Einstufung als Fußballclub mit der Strukturreform 1965/66 stand man bis zum Ende der DDR im Schatten der großen DDR-Clubs in Berlin, Dresden, Jena, Magdeburg oder Leipzig. Auch die mit erfrischendem Offensivfußball überzeugende Mannschaft der 1980er Jahre, zu der etwa der "Wundersturm" mit Jürgen Heun, Martin Busse und Armin Romstedt gehörte, verfehlte stets ihr Ziel einer Teilnahme am Europapokal.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 ging es für Rot-Weiß wie für fast alle DDR-Traditionsclubs bergab. Zwar konnte man sich 1991 für die 2. Bundesliga qualifizieren, stieg aber ebenso wie nach dem erneuten Aufstieg 2004 sofort wieder ab. Am 13. August 1991 erlebte die Mannschaft einen der Tiefpunkte, als der spätere Erfolgstrainer Jürgen Klopp vier Tore beim 5:0 des 1. FSV Mainz 05 in Erfurt erzielte. 1991 nahm RWE als Drittplatzierter der letzten Oberliga-Saison das erste und bisher einzige mal am UEFA-Pokal teil (1:0/1:0 FC Groningen, 1:2/0:3 Ajax Amsterdam).

Seit 2008 spielte der Club in der neu gebildeten gesamtdeutschen Dritten Liga. Der "Drittliga-Dino" blieb bis 2018 der einzige Club, der kontinuierlich seit der Gründung in der Liga spielte. 2011 und 2012 kämpfte man bis in die Schlussphase der Saison um den Aufstieg mit, seither ging der Blick eher nach unten. Am Ende der Saison 2017/18 standen die Insolvenz und der Abstieg aus der Dritten Liga in die Regionalliga Nordost. Zwischen 1994 und 2017 gewann die Mannschaft zehn mal den Landespokal von Thüringen.

2012 hat der Erfurter Stadtrat den Umbau des heimischen Steigerwaldstadions zur modernen Multifunktionsarena beschlossen, wofür das Thüringer Wirtschaftsministerium Fördermittel akquiriert hat. 2016 ging die Arena - dank der Mediengruppe Thüringen unter dem Traditionsnamen Steigerwaldstadion - in Betrieb. Damit verbessern sich sowohl für die Fußballer von RWE, als auch für die Aktiven von Olympiastützpunkt, Sportgymnasium und Vereinen die Rahmenbedingungen erheblich (Abb.: Vereinslogo FC RWE seit 1986)

(Dr. Steffen Raßloff)


> Platzierungen und Erfolge seit 1949

> Homepage des FC Rot-Weiß Erfurt


Lesetipp:

Michael Kummer: 111 Gründe, Rot-Weiß Erfurt zu lieben. Berlin 2016.


Siehe auch: Steigerwaldstadion, Multifunktionsarena, Geschichte der Stadt Erfurt