Cyriaksburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die aufstrebende Stadt Erfurt streckte aber schon dreihundert Jahre später die Hände nach diesem Gelände, um es in die strategische Verteidigung der Stadt einzubeziehen. Die reiche und mächtige Stadt erhielt [[Jahr1478|1478]] von Papst [[SixtusIV|Sixtus]] schließlich die Zustimmung zur Verlegung des Klosters in die Stadt. Es wurde innerhalb der Stadtmauern am Fuße des [[Petersberg]]es im Bereich der heutigen [[Andreasstraße]] angesiedelt. [[Jahr1482|1482]] war die Umsiedlung abgeschlossen und die ehemalige Klosteranlage auf dem Cyriaksberg wurde in das Verteidigungssystem der Stadt einbezogen und im Laufe der Zeit mehrfach verstärkt.
Die aufstrebende Stadt Erfurt streckte aber schon dreihundert Jahre später die Hände nach diesem Gelände, um es in die strategische Verteidigung der Stadt einzubeziehen. Die reiche und mächtige Stadt erhielt [[Jahr1478|1478]] von Papst [[SixtusIV|Sixtus]] schließlich die Zustimmung zur Verlegung des Klosters in die Stadt. Es wurde innerhalb der Stadtmauern am Fuße des [[Petersberg]]es im Bereich der heutigen [[Andreasstraße]] angesiedelt. [[Jahr1482|1482]] war die Umsiedlung abgeschlossen und die ehemalige Klosteranlage auf dem Cyriaksberg wurde in das Verteidigungssystem der Stadt einbezogen und im Laufe der Zeit mehrfach verstärkt.
 
[[Datei:Cyriaksburg_1670.jpg|miniatur|Cyriaksburg um 1670 nach Ausbau zur Zitadelle]]  [[Datei:Cyriaksburg_1870.jpg|miniatur|Cyriaksburg um 1870 kurz vor der Entfestigung]]
Die Festung Cyriaksburg wurde Mitte des 16. Jahrhunderts auf dem Erfurter Cyriaksberg als eine der ersten Festungsanlagen Deutschlands errichtet.
Die Festung Cyriaksburg wurde Mitte des 16. Jahrhunderts auf dem Erfurter Cyriaksberg als eine der ersten Festungsanlagen Deutschlands errichtet. [[GustavAdolfII|Gustav Adolf II von Schweden]] erkannte bei einer Besichtigung der Verteidigungsanlagen Erfurts, den strategisch wichtigen Standort der Festung und ließ sie von dem Erfurter Festungsbaumeister [[VogelCaspar|Caspar Vogel]] und dem Ingenieur [[GuerickeOttoVon|Otto von Guericke]] zur Zitadelle ausbauen.


Die heute benachbarte [[ZitadellePetersberg|Zitadelle Petersberg]] bestand zu dieser Zeit noch nicht. Die so genannte Cyriaksburg war eine vierseitige trapezartige Anlage, die noch starken Burgcharakter hatte. Sie war kaum größer als eine durchschnittliche mittelalterliche Burg. Die sehenswerten Reste der Anlage sind heute restauriert und für Besucher auf dem Areal der Erfurter Gartenbauausstellung [[EGA]] (früher [[IGA]]) ständig von außen zugängig. Erhalten sind zwei Türme, ein Festungsgebäude und auf einer Seite der Anlage die Festungsmauer, des weiteren Reste der Wall-und Grabenanlage. In einem der Türme befindet sich eine Sternwarte, in dem anderen ein kleines Museum. Die Festung war bis ins 19. Jahrhundert in militärischer Nutzung durch Preußen. Sie hatte aber wohl seit dem Ausbau der erheblich größeren Zitadelle Petersberg ihre militärische Bedeutung verloren.  
Die heute benachbarte [[ZitadellePetersberg|Zitadelle Petersberg]] bestand zu dieser Zeit noch nicht. Die so genannte Cyriaksburg war eine vierseitige trapezartige Anlage, die noch starken Burgcharakter hatte. Sie war kaum größer als eine durchschnittliche mittelalterliche Burg. Die sehenswerten Reste der Anlage sind heute restauriert und für Besucher auf dem Areal der Erfurter Gartenbauausstellung [[EGA]] (früher [[IGA]]) ständig von außen zugängig. Erhalten sind zwei Türme, ein Festungsgebäude und auf einer Seite der Anlage die Festungsmauer, des weiteren Reste der Wall-und Grabenanlage. In einem der Türme befindet sich eine Sternwarte, in dem anderen ein kleines Museum. Die Festung war bis ins 19. Jahrhundert in militärischer Nutzung durch Preußen. Sie hatte aber wohl seit dem Ausbau der erheblich größeren Zitadelle Petersberg ihre militärische Bedeutung verloren.  
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Die Cyriaksburg beherbergt heute das [[Gartenbaumuseum|Deutsche Gartenbaumuseum]].
Die Cyriaksburg beherbergt heute das [[Gartenbaumuseum|Deutsche Gartenbaumuseum]].
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Version vom 11. Mai 2010, 10:12 Uhr

Cyriaksburg

Bereits im 8. Jahrhundert unterhielt der Orden der Benediktiner ein Nonnenkloster auf dem Domberg, neben der Severikirche. Da der Erzbischof Adalbert I. dieses Gelände aber für eigenen Zwecke benötigte - er errichtete hier das so genannte Krummhaus -, wurde das Kloster ab 1123 vor die Mauern der Stadt, auf die westlich gelegenen Anhöhe des Cyriaksbergs verlegt. Da das Kloster dem heiligen Cyriakus geweiht wurde, erhielt auch die Anhöhe seinen Namen.

Die Nonnen errichteten in den Jahren eine stattliche Anlage, zu der eine Kirche mit zwei Türmen, Kreuzgang, Äbtissinhaus, Schule, Siechenhaus, Brauhaus, Kelterhaus, Backhaus, Badestube, Schlafhaus, Gesindehaus und verschiedenen landwirtschaftliche Zweckbauten gehörten. Rings um den Berg entstanden Äcker und Weinberge.

Die aufstrebende Stadt Erfurt streckte aber schon dreihundert Jahre später die Hände nach diesem Gelände, um es in die strategische Verteidigung der Stadt einzubeziehen. Die reiche und mächtige Stadt erhielt 1478 von Papst Sixtus schließlich die Zustimmung zur Verlegung des Klosters in die Stadt. Es wurde innerhalb der Stadtmauern am Fuße des Petersberges im Bereich der heutigen Andreasstraße angesiedelt. 1482 war die Umsiedlung abgeschlossen und die ehemalige Klosteranlage auf dem Cyriaksberg wurde in das Verteidigungssystem der Stadt einbezogen und im Laufe der Zeit mehrfach verstärkt.

Cyriaksburg um 1670 nach Ausbau zur Zitadelle
Cyriaksburg um 1870 kurz vor der Entfestigung

Die Festung Cyriaksburg wurde Mitte des 16. Jahrhunderts auf dem Erfurter Cyriaksberg als eine der ersten Festungsanlagen Deutschlands errichtet. Gustav Adolf II von Schweden erkannte bei einer Besichtigung der Verteidigungsanlagen Erfurts, den strategisch wichtigen Standort der Festung und ließ sie von dem Erfurter Festungsbaumeister Caspar Vogel und dem Ingenieur Otto von Guericke zur Zitadelle ausbauen.

Die heute benachbarte Zitadelle Petersberg bestand zu dieser Zeit noch nicht. Die so genannte Cyriaksburg war eine vierseitige trapezartige Anlage, die noch starken Burgcharakter hatte. Sie war kaum größer als eine durchschnittliche mittelalterliche Burg. Die sehenswerten Reste der Anlage sind heute restauriert und für Besucher auf dem Areal der Erfurter Gartenbauausstellung EGA (früher IGA) ständig von außen zugängig. Erhalten sind zwei Türme, ein Festungsgebäude und auf einer Seite der Anlage die Festungsmauer, des weiteren Reste der Wall-und Grabenanlage. In einem der Türme befindet sich eine Sternwarte, in dem anderen ein kleines Museum. Die Festung war bis ins 19. Jahrhundert in militärischer Nutzung durch Preußen. Sie hatte aber wohl seit dem Ausbau der erheblich größeren Zitadelle Petersberg ihre militärische Bedeutung verloren.

Im 19. Jahrhundert erfolgte ein Teilabriss.

Erhalten sind von der alten Cyriaksburg u.a. zwei Festungstürme. 2000 wurde auf einem dieser Türme eine moderne Aussichtsplattform montiert.

Die Cyriaksburg beherbergt heute das Deutsche Gartenbaumuseum.

Luftbildaufnahme von 2007