Barfuss ins Himmelreich: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:BiHSM.JPG|370px|right]][[Datei:Mittelhalle.jpg|370px|right]]Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustiner-Eremit wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Seine Abwendung vom mönchischen Lebenskonzept lässt sich an keinem anderen Ort so überzeugend erleben.   
[[Datei:BiHSM.JPG|370px|right]][[Datei:Mittelhalle.jpg|370px|right]]Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustiner-Eremit wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Seine Abwendung vom mönchischen Lebenskonzept lässt sich an keinem anderen Ort so überzeugend erleben.   


Die laut Museumsdirektor und Kurator Dr. Anselm Hartinger bewusst "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung "Barfuss ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" ist allerdings auf viel Unverständnis und Kritik getroffen. Die dominierenden bunten Gitterkäfige etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.
Die laut Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger bewusst "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung "Barfuss ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" ist allerdings auf viel Unverständnis und Kritik getroffen. Die dominierenden bunten Gitterkäfige etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.


Anstoß erregt hat es auch, dass für die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung (Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich) die Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt wurde. Diese war 2012 mit hohem Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal.  
Anstoß erregt hat es auch, dass für die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung (Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich) die Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt wurde. Diese war 2012 mit hohem Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal.  


Die Dauerausstellung wird zudem noch immer beworben, was gerade bei auswärtigen Besuchern für Verwirrung sorgt. Kulturdirektor Knoblich behauptet, es handele sich um eine "Verbindung" mit der Sonderausstellung und "das meiste aus der Dauerausstellung sei doch geblieben". Das entspricht offenkundig nicht der Wahrheit. Die nachempfundene Ratshalle, die die glanzvolle Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte (Abb. 2), ist komplett verschwunden. Auch im zweiten Abschnitt zur "sakralen Gemeinschaft" kann von "Verbindung" keine Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte. (Fotos: Stadtmuseum Erfurt)
Die Dauerausstellung wird zudem noch immer beworben, was gerade bei auswärtigen Besuchern für Verwirrung sorgt. Kulturdirektor Knoblich behauptet, es handele sich um eine "Verbindung" mit der Sonderausstellung, was offenkundig nicht der Wahrheit entspricht. Die nachempfundene Ratshalle, die die Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte (Abb. 2), ist komplett verschwunden. Auch im zweiten Abschnitt zur "sakralen Gemeinschaft" kann von "Verbindung" keine Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte. (Fotos: Stadtmuseum Erfurt)




'''>''' '''[[500._Reformationsjubilaeum_Luther_2017|500. Reformationsjubiläum 2017]]''', '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''', '''[[Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation|Dauerausstellung "Tolle Jahre"]]''', '''[[Presse Barfuss ins Himmelreich|Presseberichte zu Sonderausstellung/Dauerausstellung]]''',  '''[[Kritik Berufung Direktor Geschichtsmuseen Erfurt Hartinger|Direktor Hartinger]]''', '''[http://www.youtube.com/watch?v=piUDRwZTYZI Kurzfilm zur Dauerausstellung]'''
'''>''' '''[[500._Reformationsjubilaeum_Luther_2017|500. Reformationsjubiläum 2017]]''', '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''', '''[[Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation|Dauerausstellung "Tolle Jahre"]]''', '''[[Presse Barfuss ins Himmelreich|Presseberichte zu Sonderausstellung/Dauerausstellung]]''',  '''[[Kritik Berufung Direktor Geschichtsmuseen Erfurt Hartinger|Direktor Hartinger]]''', '''[http://www.youtube.com/watch?v=piUDRwZTYZI Kurzfilm zur Dauerausstellung]'''

Version vom 29. Mai 2017, 09:31 Uhr

Barfuß ins Himmelreich?

Das Stadtmuseum Erfurt präsentiert zum 500. Reformationsjubiläum 2017 die umstrittene Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich?", für die die Dauerausstellung "Tolle Jahre" weichen musste.


BiHSM.JPG
Mittelhalle.jpg

Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustiner-Eremit wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Seine Abwendung vom mönchischen Lebenskonzept lässt sich an keinem anderen Ort so überzeugend erleben.

Die laut Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger bewusst "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung "Barfuss ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" ist allerdings auf viel Unverständnis und Kritik getroffen. Die dominierenden bunten Gitterkäfige etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.

Anstoß erregt hat es auch, dass für die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung (Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich) die Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt wurde. Diese war 2012 mit hohem Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal.

Die Dauerausstellung wird zudem noch immer beworben, was gerade bei auswärtigen Besuchern für Verwirrung sorgt. Kulturdirektor Knoblich behauptet, es handele sich um eine "Verbindung" mit der Sonderausstellung, was offenkundig nicht der Wahrheit entspricht. Die nachempfundene Ratshalle, die die Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte (Abb. 2), ist komplett verschwunden. Auch im zweiten Abschnitt zur "sakralen Gemeinschaft" kann von "Verbindung" keine Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte. (Fotos: Stadtmuseum Erfurt)


> 500. Reformationsjubiläum 2017, Stadtmuseum Erfurt, Dauerausstellung "Tolle Jahre", Presseberichte zu Sonderausstellung/Dauerausstellung, Direktor Hartinger, Kurzfilm zur Dauerausstellung