Barfuss ins Himmelreich: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Mittelhalle.jpg|370px|right]][[Datei:BiH.JPG|370px|right]]'''Das Stadtmuseum Erfurt präsentiert zum 500. Reformationsjubiläum die umstrittene Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" (18.05.-12.11.2017).'''
[[Datei:BiH.JPG|370px|right]][[Datei:Mittelhalle.jpg|370px|right]]'''Das Stadtmuseum Erfurt präsentiert zum 500. Reformationsjubiläum die umstrittene Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" (18.05.-12.11.2017).'''


Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustiner-Eremit wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Luthers Abwendung vom mönchischen Lebenskonzept und der im Ablasshandel gipfelnden Heilsökonomie lässt sich an keinem anderen Ort so überzeugend erleben.   
Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustiner-Eremit wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Luthers Abwendung vom mönchischen Lebenskonzept und der im Ablasshandel gipfelnden Heilsökonomie lässt sich an keinem anderen Ort so überzeugend erleben.   


Die laut Museumsdirektor und Kurator Dr. Anselm Hartinger bewusst "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung "Barfuss ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" ist freilich zumindest auf ein geteiltes Echo getroffen. Die dominierenden bunten Gitterboxen etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 2). Im extrem eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.
Die laut Museumsdirektor und Kurator Dr. Anselm Hartinger bewusst "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung "Barfuss ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" ist freilich zumindest auf ein geteiltes Echo getroffen. Die dominierenden bunten Gitterboxen etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im extrem eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.


Auf klare Kritik ist es gestoßen, dass für die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung (Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich) die viel gelobte Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt wurde (Abb. 1). Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die überraschende Maßnahme wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in Fachwelt wie Öffentlichkeit auf breites Unverständnis. (Fotos: Stadtmuseum Erfurt)
Auf klare Kritik ist es gestoßen, dass für die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung (Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich) die viel gelobte Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt wurde (Abb. 2). Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die überraschende Maßnahme wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in Fachwelt wie Öffentlichkeit auf breites Unverständnis. (Fotos: Stadtmuseum Erfurt)


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Version vom 18. Mai 2017, 16:05 Uhr

Barfuß ins Himmelreich?

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Das Stadtmuseum Erfurt präsentiert zum 500. Reformationsjubiläum die umstrittene Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" (18.05.-12.11.2017).

Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägen mit ihren bedeutenden Kirchenbauten noch heute das Erfurter Stadtbild. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustiner-Eremit wäre Martin Luthers Weg zur Reformation so nicht möglich gewesen. Luthers Abwendung vom mönchischen Lebenskonzept und der im Ablasshandel gipfelnden Heilsökonomie lässt sich an keinem anderen Ort so überzeugend erleben.

Die laut Museumsdirektor und Kurator Dr. Anselm Hartinger bewusst "verstörende" Gestaltung der Sonderausstellung "Barfuss ins Himmelsreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" ist freilich zumindest auf ein geteiltes Echo getroffen. Die dominierenden bunten Gitterboxen etwa sollen als "Metapher für das mittelalterliche Klosterwesen" dienen (Abb. 1). Im extrem eng verbauten Gewölbekeller könne man die Enge des Klosterlebens nachempfinden.

Auf klare Kritik ist es gestoßen, dass für die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung (Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich) die viel gelobte Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt wurde (Abb. 2). Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Erfurter Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die überraschende Maßnahme wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in Fachwelt wie Öffentlichkeit auf breites Unverständnis. (Fotos: Stadtmuseum Erfurt)

> 500. Reformationsjubiläum 2017, Stadtmuseum Erfurt, Beseitigung der Dauerausstellung "Tolle Jahre"


Thüringer Allgemeine 28.04.2017 / Thüringische Landeszeitung 17.05.2017 (zum Lesen anklicken)


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