Alfred-Hess-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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1946: Straße der Einheit




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Benannt nach [[Hess Alfred| Alfred Hess]], geboren [[1879]] in Erfurt, gestorben [[1931]] in Erfurt; war Mitbesitzer der Firma [[M. & L. Hess Schuhfabrik AG]], die mit fast 2.000 Beschäftigten zu den größten Unternehmen ihrer Art in Erfurt gehörte.   
Benannt nach '''[[Alfred Hess]]''', geboren 1879 in Erfurt, gestorben 1931 in Erfurt; war Mitbesitzer der Firma M. & L. Hess Schuhfabrik AG, die mit fast 2.000 Beschäftigten zu den größten Unternehmen ihrer Art in Erfurt gehörte.   


[[Hess Alfred| Hess]] bemühte sich um die Verbesserung der sozialen Lage seiner Firmenangehörigen und finanzierte soziale Wohnbauten in der heutigen [[Iderhoffstraße]].  
Hess bemühte sich um die Verbesserung der sozialen Lage seiner Firmenangehörigen und finanzierte soziale Wohnbauten in der heutigen [[Iderhoffstraße]].  


Besondere Verdienste aber erwarb er sich als Kunstmäzen; in Zusammenarbeit mit den Direktoren des Städtischen Museums (heute [[Angermuseum]]) [[Redslob Edwin| Edwin Redslob]], [[Kaesbach Walter| Walter Kaesbach]] und Kunze half er durch finanzielle Zuwendungen eine Abteilung zeitgenössischer Kunst aufzubauen; die Wandbilder, die [[Heckel Erich| Erich Heckel]] [[1922]] bis [[1924]] für das [[Angermuseum]] schuf, entstanden ebenfalls mit seiner Unterstützung.
Besondere Verdienste aber erwarb er sich als Kunstmäzen; in Zusammenarbeit mit den Direktoren des '''[[Geschichte Erfurter Museen|Städtischen Museums]]''' (heute Angermuseum) Edwin Redslob, Walter Kaesbach und Herbert Kunze half er durch finanzielle Zuwendungen eine Abteilung zeitgenössischer Kunst aufzubauen; die Wandbilder, die Erich Heckel 1922 bis 1924 für das Angermuseum schuf, entstanden ebenfalls mit seiner Unterstützung.


Sein Haus in der ehemaligen [[Hohenzollernstraße]] war selbst ein Zentrum der neuen Kunst; Künstler, Kunsthistoriker und Kunstfreunde waren hier zu Gast; einen Teil seiner hervorragenden Sammlung expressionistischer Kunst hatte er durch testamentarische Verfügung dem Erfurter [[Angermuseum]] zugedacht; die Realisierung wurde jedoch durch die Nazis vereitelt; die Familie Hess, die jüdischer Abstammung war, emigrierte 1933 mit der Sammlung nach England.
Sein Haus in der ehemaligen Hohenzollernstraße war selbst ein Zentrum der neuen Kunst; Künstler, Kunsthistoriker und Kunstfreunde waren hier zu Gast; einen Teil seiner hervorragenden Sammlung expressionistischer Kunst hatte er durch testamentarische Verfügung dem Erfurter Angermuseum zugedacht; die Realisierung wurde jedoch durch die Nazis vereitelt; die Familie Hess, die jüdischer Abstammung war, emigrierte 1933 mit der Sammlung nach England.


[[Alfred Hess]] gilt über seine Verdienste hinaus auch im nationalen Rahmen als einer der Förderer expressionistischer Kunst.
Alfred Hess gilt über seine Verdienste hinaus auch im nationalen Rahmen als einer der Förderer '''[[Expressionismus Erfurt|expressionistischer Kunst]]'''.

Version vom 24. November 2012, 09:50 Uhr

Alfred-Hess-Straße

Ortsteil:

Brühlervorstadt


Bezeichnung seit:

01.01.1992


vorherige Bezeichnung/en:

1901: Hohenzollernstraße

1946: Straße der Einheit


Bedeutung:

Benannt nach Alfred Hess, geboren 1879 in Erfurt, gestorben 1931 in Erfurt; war Mitbesitzer der Firma M. & L. Hess Schuhfabrik AG, die mit fast 2.000 Beschäftigten zu den größten Unternehmen ihrer Art in Erfurt gehörte.

Hess bemühte sich um die Verbesserung der sozialen Lage seiner Firmenangehörigen und finanzierte soziale Wohnbauten in der heutigen Iderhoffstraße.

Besondere Verdienste aber erwarb er sich als Kunstmäzen; in Zusammenarbeit mit den Direktoren des Städtischen Museums (heute Angermuseum) Edwin Redslob, Walter Kaesbach und Herbert Kunze half er durch finanzielle Zuwendungen eine Abteilung zeitgenössischer Kunst aufzubauen; die Wandbilder, die Erich Heckel 1922 bis 1924 für das Angermuseum schuf, entstanden ebenfalls mit seiner Unterstützung.

Sein Haus in der ehemaligen Hohenzollernstraße war selbst ein Zentrum der neuen Kunst; Künstler, Kunsthistoriker und Kunstfreunde waren hier zu Gast; einen Teil seiner hervorragenden Sammlung expressionistischer Kunst hatte er durch testamentarische Verfügung dem Erfurter Angermuseum zugedacht; die Realisierung wurde jedoch durch die Nazis vereitelt; die Familie Hess, die jüdischer Abstammung war, emigrierte 1933 mit der Sammlung nach England.

Alfred Hess gilt über seine Verdienste hinaus auch im nationalen Rahmen als einer der Förderer expressionistischer Kunst.