Johann Hieronymus Kniphof: Unterschied zwischen den Versionen

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Botaniker und Mediziner, geboren am 24.02.1704 in '''[[Geschichte der Stadt Erfurt|Erfurt]]''', gestorben am 23.01.1763 in Erfurt
'''bedeutender Botaniker, Mediziner und Universitätsrektor aus [[Geschichte der Stadt Erfurt|Erfurt]]'''




[[Datei:Kniphofbildernetz.jpg|350px|right]]Kniphof besuchte von 1719/22 das Erfurter Ratsgymnasium und studierte anschließend in Jena und Erfurt. 1737 wurde er Professor der Medizin, 1747 Dekan der medizinischen Fakultät und 1761 Rektor der '''[[Universität Erfurt]]'''. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne. Seit 1733 war er Mitglied der Leopoldina und seit 1745, als Andreas Elias Büchner nach Halle berufen wurde, Verwalter von deren Bibliothek.  
Johann Hieronymus Kniphof (1704-1763) besuchte 1719/22 das Erfurter Ratsgymnasium und studierte anschließend in Jena und Erfurt. 1737 wurde er Professor der Medizin, 1747 Dekan der medizinischen Fakultät und 1761 Rektor der '''[[Universität Erfurt]]'''. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne. Seit 1733 war er Mitglied der Leopoldina und seit 1745, als Andreas Elias Büchner nach Halle berufen wurde, Verwalter von deren Bibliothek.  


Kniphof ist v.a. als Botaniker in die Geschichte eingegangen. Er legte ein großes Herbarium an und gilt als Klassiker des Naturselbstdruckes. Seine Pflanzenabdrucke erregten große Aufmerksamkeit. Kniphof war zwar nicht der Erfinder dieser Drucktechnik, hat den Naturselbstdruck aber umfassend weiterentwickelt. 1733 erschien sein Hauptwerk "Botanica in Originali Pharmaceutica", ein "Lebendig Officinal-Kräuter-Buch" in zwei Bänden, das mehrere Neuauflagen erlebte. Kniphof und der Begründer des Erfurter Erwerbsgartenbaus '''[[Christian Reichart]]''' beschrieben die abgebildeten Pflanzen im botanischen Sinne wie auch in ihrer Bedeutung als Medizinal- und Gartenpflanzen.
Kniphof ist v.a. als Botaniker in die Geschichte eingegangen. Er legte ein großes Herbarium an und gilt als Klassiker des Naturselbstdruckes. Seine Pflanzenabdrucke erregten große Aufmerksamkeit. Kniphof war zwar nicht der Erfinder dieser Drucktechnik, hat den Naturselbstdruck aber umfassend weiter entwickelt. 1733 erschien sein Hauptwerk "Botanica in Originali Pharmaceutica", ein "Lebendig Officinal-Kräuter-Buch" in zwei Bänden, das mehrere Neuauflagen erlebte. Kniphof und der Begründer des Erfurter Erwerbsgartenbaus '''[[Christian Reichart]]''' beschrieben die abgebildeten Pflanzen im botanischen Sinne wie auch in ihrer Bedeutung als Medizinal- und Gartenpflanzen.


Über die von Kniphof benutzte neue Präparations- und Drucktechnik ist bis heute nur wenig bekannt, denn Einzelheiten darüber gab er nicht preis. Es bleibt Kniphofs Geheimnis, auf welche Weise er beispielsweise rundplastische Gegenstände wie Kohlköpfe, Kohlrüben und Radieschen vom Original abzudrucken vermochte. Zu Ehren dieses Wissenschaftlers gab der deutsche Botaniker Conrad Moench 1794 einer systematisch neu eingeordneten Pflanzengattung, der Fackellilie, den Namen Kniphofia. Kniphof erwarb sich Verdienste um das Waisenhaus in Erfurt, dessen Oberinspektor er war. Er wurde am 26.01.1763 in der Barfüßerkirche, deren Oberinspektor er ebenfalls war, beigesetzt.
Über die von Kniphof benutzte neue Präparations- und Drucktechnik ist bis heute nur wenig bekannt, denn Einzelheiten darüber gab er nicht preis. Es bleibt Kniphofs Geheimnis, auf welche Weise er beispielsweise rundplastische Gegenstände wie Kohlköpfe, Kohlrüben und Radieschen vom Original abzudrucken vermochte. Zu Ehren dieses Wissenschaftlers gab der deutsche Botaniker Conrad Moench 1794 einer systematisch neu eingeordneten Pflanzengattung, der Fackellilie, den Namen Kniphofia.
 
2008 konnte das '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''' mit Unterstützung von Vereinen und Bürgern der Stadt zwei wertvolle Gemälde von Kniphof und seiner Gemahlin von J.S. Beck erwerben. Im Bild Hardy Eidam, Direktor des Stadtmuseums, und '''[[Steffen Raßloff|Dr. Steffen Raßloff]]''', Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum. (Foto: Thüringer Allgemeine, P. Riecke)

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2016, 13:15 Uhr

Johann Hieronymus Kniphof

bedeutender Botaniker, Mediziner und Universitätsrektor aus Erfurt


Johann Hieronymus Kniphof (1704-1763) besuchte 1719/22 das Erfurter Ratsgymnasium und studierte anschließend in Jena und Erfurt. 1737 wurde er Professor der Medizin, 1747 Dekan der medizinischen Fakultät und 1761 Rektor der Universität Erfurt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne. Seit 1733 war er Mitglied der Leopoldina und seit 1745, als Andreas Elias Büchner nach Halle berufen wurde, Verwalter von deren Bibliothek.

Kniphof ist v.a. als Botaniker in die Geschichte eingegangen. Er legte ein großes Herbarium an und gilt als Klassiker des Naturselbstdruckes. Seine Pflanzenabdrucke erregten große Aufmerksamkeit. Kniphof war zwar nicht der Erfinder dieser Drucktechnik, hat den Naturselbstdruck aber umfassend weiter entwickelt. 1733 erschien sein Hauptwerk "Botanica in Originali Pharmaceutica", ein "Lebendig Officinal-Kräuter-Buch" in zwei Bänden, das mehrere Neuauflagen erlebte. Kniphof und der Begründer des Erfurter Erwerbsgartenbaus Christian Reichart beschrieben die abgebildeten Pflanzen im botanischen Sinne wie auch in ihrer Bedeutung als Medizinal- und Gartenpflanzen.

Über die von Kniphof benutzte neue Präparations- und Drucktechnik ist bis heute nur wenig bekannt, denn Einzelheiten darüber gab er nicht preis. Es bleibt Kniphofs Geheimnis, auf welche Weise er beispielsweise rundplastische Gegenstände wie Kohlköpfe, Kohlrüben und Radieschen vom Original abzudrucken vermochte. Zu Ehren dieses Wissenschaftlers gab der deutsche Botaniker Conrad Moench 1794 einer systematisch neu eingeordneten Pflanzengattung, der Fackellilie, den Namen Kniphofia.