Wappen Freistaat Thüringen: Unterschied zwischen den Versionen
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Schon mit dem mächtigen Königreich des 6. Jahrhunderts verewigte sich der Name der Thoringi nachhaltig in den Geschichtsbüchern. Im 12. und 13. Jahrhundert folgten die sagenumwobenen ludowingischen Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg. Am gewachsenen Selbstverständnis der Thüringer änderte auch die spätere sprichwörtliche Kleinstaaterei nichts. Der administrativen Vielfalt von bis zu 30 Staatsgebilden stand immer das Bewusstsein einer übergeordneten Einheit gegenüber, die sich insbesondere auf die Landgrafschaft Thüringen berufen konnte. Das Landeswappen von 1991 greift genau diese historische „Einheit in der Vielfalt“ symbolisch auf. Es umgibt den ludowingischen „Thüringer Löwen“ auf blauem Grund mit acht silbernen Sternen, die für die ehemaligen Kleinstaaten und preußischen Gebiete stehen. | Schon mit dem mächtigen Königreich des 6. Jahrhunderts verewigte sich der Name der Thoringi nachhaltig in den Geschichtsbüchern. Im 12. und 13. Jahrhundert folgten die sagenumwobenen ludowingischen Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg. Am gewachsenen Selbstverständnis der Thüringer änderte auch die spätere sprichwörtliche Kleinstaaterei nichts. Der administrativen Vielfalt von bis zu 30 Staatsgebilden stand immer das Bewusstsein einer übergeordneten Einheit gegenüber, die sich insbesondere auf die Landgrafschaft Thüringen berufen konnte. Das Landeswappen von 1991 greift genau diese historische „Einheit in der Vielfalt“ symbolisch auf. Es umgibt den ludowingischen „Thüringer Löwen“ auf blauem Grund mit acht silbernen Sternen, die für die ehemaligen Kleinstaaten und preußischen Gebiete stehen. | ||
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Version vom 8. August 2012, 13:41 Uhr
Wappen des Freistaates Thüringen
Einheit in der Vielfalt
Die Vorlage des Thüringer Landeswappens ist durch Schenkung in den Besitz des Stadtmuseums Erfurt gelangt.
Lothar Freund gilt als einer der renommiertesten Gebrauchsgraphiker Thüringens. Vor wenigen Wochen hat der Zweiundachtzigjährige sein Lebenswerk dem Stadtmuseum Erfurt zur Aufbewahrung und wissenschaftlichen Bearbeitung geschenkt. Es umfasst 411 Plakate, Logos und sonstige graphische Arbeiten. In Erfurt waren und sind seine Arbeiten für Museen, Theater, Bibliotheken, den Kaisersaal, aber auch für große Jubiläen wie 1250 Jahre Ersterwähnung 1992 oder die iga 1961 allgegenwärtig.
Eines der historisch wichtigsten und wirkungsmächtigsten Exemplare der Werksammlung dürfte die von Freund als A-1-Plakat erarbeitete Vorlage für das Thüringer Landeswappen sein. Der Landtag hat dieses neue Wappen am 10. Januar 1991 mit dem Gesetz über die Hoheitszeichen Thüringens beschlossen. Es zeigt in korrekter heraldischer Form in Blau einen goldgekrönten und bewehrten, achtfach von Rot und Silber quergestreiften Löwen, umgeben von acht silbernen Sternen, so der Experte Peter Heß. Mit diesem Wappen beruft sich der heutige Freistaat Thüringen auf eine lange, traditionsreiche Geschichte. Das Landessymbol macht damit auch deutlich, wie unsinnig eigentlich die Rede vom „neuen“ oder „jungen“ Land Thüringen ist – kann doch kaum ein anderes föderales Glied der Bundesrepublik auf 1500 Jahre Geschichte zurück blicken.
Schon mit dem mächtigen Königreich des 6. Jahrhunderts verewigte sich der Name der Thoringi nachhaltig in den Geschichtsbüchern. Im 12. und 13. Jahrhundert folgten die sagenumwobenen ludowingischen Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg. Am gewachsenen Selbstverständnis der Thüringer änderte auch die spätere sprichwörtliche Kleinstaaterei nichts. Der administrativen Vielfalt von bis zu 30 Staatsgebilden stand immer das Bewusstsein einer übergeordneten Einheit gegenüber, die sich insbesondere auf die Landgrafschaft Thüringen berufen konnte. Das Landeswappen von 1991 greift genau diese historische „Einheit in der Vielfalt“ symbolisch auf. Es umgibt den ludowingischen „Thüringer Löwen“ auf blauem Grund mit acht silbernen Sternen, die für die ehemaligen Kleinstaaten und preußischen Gebiete stehen.
(Dr. Steffen Raßloff in der Thüringer Allgemeine vom 07.08.2012)
Siehe auch: Geschichte Thüringens