https://erfurt-web.de/api.php?action=feedcontributions&user=Ggizerfurt&feedformat=atomerfurt-web.de - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T14:19:29ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.39.0https://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=45210Hans-Peter Klöcking2020-03-21T11:19:51Z<p>Ggizerfurt: /* Quellen */</p>
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<div>__NOTOC__<br />
= Hans-Peter Klöcking =<br />
<br />
Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
<br />
[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt <br> 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der '''[[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]''' und an der '''[http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität]''' in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
<br />
Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen hatte, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
<br />
== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
<br />
Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt worden war, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
<br />
Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
<br />
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 13 verschiedenen universitären und nichtuniversitären Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
<br />
== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als [[GIFTNOTRUF Erfurt|GIFTNOTRUF]] den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
<br />
== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Helmut Hentschel. Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 85. Geburtstag. [https://www.biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_id=1555246 BIOspektrum 2018; 24(2) 209]<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007], S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Benutzer:Ggizerfurt&diff=37401Benutzer:Ggizerfurt2017-12-10T11:29:26Z<p>Ggizerfurt: </p>
<hr />
<div>Dr. med. Helmut Hentschel <br><br />
Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie<br><br />
Facharzt für Klinische Pharmakologie<br><br />
Klinischer Toxikologe der [http://www.klinitox.de/27.0.html Gesellschaft für Klinische Toxikologie (GfKT)] <br><br />
1994 - 2017 Leiter des '''[[GIFTNOTRUF_Erfurt|Gemeinsamen Giftinformationszentrums]]''' (GGIZ)<br><br />
der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br><br />
c/o HELIOS Klinikum Erfurt, Nordhäuser Straße 74, 99089 Erfurt, Tel 0361-73073-0, Fax 0361-73073-40; mailto:ggiz@ggiz-erfurt.de<br>http://www.ggiz-erfurt.de<br><br />
Seit Mai 2017 im Ruhestand <br><br />
E-Mail: mailto:ggizerfurt@web.de<br><br />
<br />
[[Kategorie:Personen]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17956Hans-Peter Klöcking2013-04-12T05:53:31Z<p>Ggizerfurt: /* Lehrtätigkeit */</p>
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<div>__NOTOC__<br />
= Hans-Peter Klöcking =<br />
<br />
Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
<br />
[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt <br> 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der '''[[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]''' und an der '''[http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität]''' in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
<br />
Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen hatte, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
<br />
== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
<br />
Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt worden war, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
<br />
Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
<br />
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 13 verschiedenen universitären und nichtuniversitären Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
<br />
== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als [[GIFTNOTRUF Erfurt|GIFTNOTRUF]] den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
<br />
== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
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== Quellen ==<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007], S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17955Hans-Peter Klöcking2013-04-12T05:52:08Z<p>Ggizerfurt: /* Forschung in Erfurt */</p>
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= Hans-Peter Klöcking =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt <br> 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der '''[[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]''' und an der '''[http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität]''' in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
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== Ausbildung ==<br />
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Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen hatte, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
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== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
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Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt worden war, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
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Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
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== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
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Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
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== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als [[GIFTNOTRUF Erfurt|GIFTNOTRUF]] den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
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== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
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== Quellen ==<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007], S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17954Hans-Peter Klöcking2013-04-12T05:48:19Z<p>Ggizerfurt: /* Ausbildung */</p>
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= Hans-Peter Klöcking =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt <br> 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der '''[[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]''' und an der '''[http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität]''' in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
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== Ausbildung ==<br />
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Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen hatte, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
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== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
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Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt wurde, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
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Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
<br />
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
<br />
== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als [[GIFTNOTRUF Erfurt|GIFTNOTRUF]] den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
<br />
== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007], S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17948Fritz Markwardt2013-04-08T17:09:26Z<p>Ggizerfurt: /* Mitgliedschaften */</p>
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= Fritz Markwardt =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
<br />
[[Bild:01_Markwardt_2009.JPG|miniatur|Prof. Dr. Dr. Markwardt 2009 beim Festakt 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
[[Bild:02_Inst_Pharmakol_MAE_Erfurt_1960er.jpg|miniatur|Prof. Markwardt (1. Reihe links außen) im Kreise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt]] <br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* [http://websrv.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/18/ Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V.] <br> - Nationale Akademie der Wissenschaften - in der Sektion Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie seit 1965<br />
<br />
== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17947Fritz Markwardt2013-04-08T17:08:39Z<p>Ggizerfurt: /* Auswahlbibliographie */</p>
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= Fritz Markwardt =<br />
<br />
Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
<br />
[[Bild:01_Markwardt_2009.JPG|miniatur|Prof. Dr. Dr. Markwardt 2009 beim Festakt 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
[[Bild:02_Inst_Pharmakol_MAE_Erfurt_1960er.jpg|miniatur|Prof. Markwardt (1. Reihe links außen) im Kreise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt]] <br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* [http://websrv.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/18/ Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V.] - Nationale Akademie der Wissenschaften - in der Sektion Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie seit 1965<br />
<br />
== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17946Fritz Markwardt2013-04-08T17:06:58Z<p>Ggizerfurt: /* Auswahlbibliographie */</p>
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= Fritz Markwardt =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:01_Markwardt_2009.JPG|miniatur|Prof. Dr. Dr. Markwardt 2009 beim Festakt 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
[[Bild:02_Inst_Pharmakol_MAE_Erfurt_1960er.jpg|miniatur|Prof. Markwardt (1. Reihe links außen) im Kreise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt]] <br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* [http://websrv.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/18/Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V.] - Nationale Akademie der Wissenschaften - in der Sektion Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie seit 1965<br />
<br />
== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17945Fritz Markwardt2013-04-08T16:57:54Z<p>Ggizerfurt: /* Lehrtätigkeit */</p>
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= Fritz Markwardt =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:01_Markwardt_2009.JPG|miniatur|Prof. Dr. Dr. Markwardt 2009 beim Festakt 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
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== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
[[Bild:02_Inst_Pharmakol_MAE_Erfurt_1960er.jpg|miniatur|Prof. Markwardt (1. Reihe links außen) im Kreise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt]] <br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
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== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963 <br />
<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17944Fritz Markwardt2013-04-08T16:57:32Z<p>Ggizerfurt: /* Lehrtätigkeit */</p>
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= Fritz Markwardt =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:01_Markwardt_2009.JPG|miniatur|Prof. Dr. Dr. Markwardt 2009 beim Festakt 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
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== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
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== Lehrtätigkeit ==<br />
[[Bild:02_Inst_Pharmakol_MAE_Erfurt_1960er.jpg|miniatur|Prof. Markwardt (1. Reihe links außen) im Kreise der Mitarbeiteinnen und Mitarbeiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt]] <br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
<br />
== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963 <br />
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<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Datei:02_Inst_Pharmakol_MAE_Erfurt_1960er.jpg&diff=17943Datei:02 Inst Pharmakol MAE Erfurt 1960er.jpg2013-04-08T16:56:43Z<p>Ggizerfurt: </p>
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<div></div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Datei:01_Markwardt_2009.JPG&diff=17942Datei:01 Markwardt 2009.JPG2013-04-08T16:55:27Z<p>Ggizerfurt: </p>
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<div></div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17941Fritz Markwardt2013-04-08T16:54:53Z<p>Ggizerfurt: /* Fritz Markwardt */</p>
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<div>__NOTOC__<br />
= Fritz Markwardt =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:01_Markwardt_2009.JPG|miniatur|Prof. Dr. Dr. Markwardt 2009 beim Festakt 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
[[Bild:02_Inst_Pharmakol_MAE_Erfurt_1960er.jpg|miniatur|Prof. Markwardt (1. Reihe rechts außen) im Kreise der Mitarbeiteinnen und Mitarbeiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt]] <br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
<br />
== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963 <br />
<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17915Fritz Markwardt2013-04-06T20:16:50Z<p>Ggizerfurt: </p>
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<div>= Fritz Markwardt =<br />
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Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
<br />
== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963 <br />
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== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17914Fritz Markwardt2013-04-06T17:52:36Z<p>Ggizerfurt: /* Forschung */</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
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== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien/Antithrombotika: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren; [http://de.wikipedia.org/wiki/Hirudin Hirudin] wurde 1955 von Prof. Markwardt isoliert sowie biochemisch und pharmakologisch charakterisiert; nachdem in den 1980er Jahren Hirudin gentechnisch hergestellt werden konnte, erfolgten unter seiner Leitung die präklinische Testung und die klinische Einführung von Hirudin als einem selektiven, hochwirksamen Thrombininhibitor; <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes;<br />
** Fibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokinase Streptokinase], [http://de.wikipedia.org/wiki/Urokinase Urokinase], Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika ([http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Aminomethylbenzoes%C3%A4ure PAMBA]);<br />
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozytenaggregationshemmer Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation];<br />
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== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963 <br />
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== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17913Fritz Markwardt2013-04-06T17:35:43Z<p>Ggizerfurt: /* Forschung und Lehre */</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
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== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
* 1960 Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag an der Universität Greifswald<br />
* 1961 Berufung auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]]; er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung 1990<br />
* Gastprofessuren in Chicago, Mailand und Szeged<br />
<br />
== Forschung ==<br />
* Forschungsschwerpunkt: <br> pharmakologische Beeinflussung von Thrombose- und Hämostasevorgängen; Prof.Markwardt entwickelte das Institut zu einem international anerkannten Zentrum der Hämostaseforschung; <br />
* Wirkstoffgruppen:<br />
** Antikoagulanzien: <br> - blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren (Hirudin) <br> - synthetische Inhibitoren der Serinproteinasen des Blutes<br />
** Fibrinolytika (Streptokinase, Urokinase, Pilzproteasen)<br />
** Antifibrinolytika (PAMBA)<br />
** Wirkstoffe zur Beeinflussung der Thrombozytenfunktion<br />
<br />
== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963 <br />
<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17912Fritz Markwardt2013-04-06T17:13:17Z<p>Ggizerfurt: /* Quellen */</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
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== Ausbildung ==<br />
* 1950 bis 1955 Studium der Pharmazie und Medizin an der [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität] in Greifswald; schon während des Studiums Tätigkeit am Pharmakologischen Institut;<br />
* 1956 Habilitation im Fach Pharmazeutische Chemie mit der Arbeit "Untersuchungen über Hirudin", den gerinnungshemmenden Wirkstoff des [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel medizinischen Blutegels (''Hirudo medicinals'')]; <br />
* Promotion für Medizin mit der Arbeit "Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren" <br />
* 1960 Habilitation für Medizin mit der Arbeit "Pharmakologie blutgerinnungshemmender Wirkstoffe" [http://d-nb.info/453223419] <br />
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== Forschung und Lehre ==<br />
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== Auswahlbibliographie ==<br />
# Markwardt, Fritz. Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe aus blutsaugenden Tieren. Mit e. Vorw. von Walter H. Seegers; Jena : VEB G. Fischer 1963 <br />
<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Fritz_Markwardt&diff=17911Fritz Markwardt2013-04-06T16:52:54Z<p>Ggizerfurt: Die Seite wurde neu angelegt: „Erstellt Helmut Hentschel ~~~~~ Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestrobe…“</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 16:52, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt, geboren am 3. Dezember 1924 in Magdeburg, gestroben am 10. September 2011 in Erfurt, war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe. Er gründete und leitete das Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Pharmakologie der Hämostase und Thrombose. <br />
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== Quellen ==<br />
: - Knut-Olaf Haustein. Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. Fritz Markwardt zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu04_0619.pdf Ärztebl. Thüringen 2004; 15(12):619-620]<br />
: - Karsten Schrör, Erika Glusa. Nachruf für Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Markwardt. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu11_749.pdf Ärztebl. Thüringen 2011; 22(12):749-750]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17899Hans-Peter Klöcking2013-04-06T09:48:07Z<p>Ggizerfurt: </p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt <br> 15 Jahre GGIZ in Erfurt]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und an der [http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität] in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
<br />
Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
<br />
== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
<br />
Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt wurde, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
<br />
Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
<br />
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
<br />
== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als [[GIFTNOTRUF Erfurt|GIFTNOTRUF]] den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
<br />
== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007], S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17898Hans-Peter Klöcking2013-04-06T09:45:36Z<p>Ggizerfurt: /* Quellen */</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt 15 Jahre GGIZ]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und an der [http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität] in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
<br />
Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
<br />
== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
<br />
Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt wurde, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
<br />
Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
<br />
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
<br />
== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als [[GIFTNOTRUF Erfurt|GIFTNOTRUF]] den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
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== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007], S. 192-193 - ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17897Hans-Peter Klöcking2013-04-06T09:44:15Z<p>Ggizerfurt: /* Aufbau des GGIZ Erfurt */</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt 15 Jahre GGIZ]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und an der [http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität] in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
<br />
Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
<br />
== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
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Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt wurde, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
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Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
<br />
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
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== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als [[GIFTNOTRUF Erfurt|GIFTNOTRUF]] den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
<br />
== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
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== Quellen ==<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007] ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17896Hans-Peter Klöcking2013-04-06T09:40:00Z<p>Ggizerfurt: /* Lehrtätigkeit */</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt 15 Jahre GGIZ]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und an der [http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität] in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
<br />
== Ausbildung ==<br />
<br />
Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
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== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
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Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt wurde, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
<br />
Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
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== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
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Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.<br />
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== Aufbau des GGIZ Erfurt ==<br />
Dass 1994 in Erfurt ein [[GIFTNOTRUF Erfurt|Gemeinsames Giftinformationszentrum]] (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Dienst gestellt wurde und seit dieser Zeit rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres als GIFTNOTRUF den Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst und den Kliniken der beteiligten Länder zur Verfügung steht, geht auf eine von Prof. Klöcking maßgeblich ausgearbeitete Konzeption zurück, die er bereits 1991 im Entwurf dem Thüringer Sozialministerium vorgelegt hatte. Hier brachte er seine Erfahrungen mit dem Toxikologischen Auskunftsdienst ein, der 1966 bis 1983 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt durchgeführt wurde.<br />
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== Wiedergründung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ==<br />
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Prof. Klöcking auch stets dafür eingesetzt hat, die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war es nur folgerichtig, dass er 1990 zu den Initiatoren der Wiedergründung der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] zählte, einer ursprünglich 1754 in Erfurt gegründeten Gelehrtensozietät, in der naturwissenschaftliche, medizinische, mathematische, geisteswissenschaftliche und technische Disziplinen gleichrangig vertreten sind. Sie ist die drittälteste deutsche Akademie der Wissenschaften, der Prof. Klöcking seit 1991 als Vizepräsident und Leiter der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse vorsteht. So zeichnet er seit 2000 wesentlich mitverantwortlich für die Herausgabe des Jahrbuchs der Akademie, der Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse und der Acta Academiae Scientiarum. Die von Prof. Klöcking organisierten Symposien „Mensch - Umwelt“ sind ein beredtes Zeugnis für sein unermüdliches Wirken zur Verbreitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. So war z.B. das 9. Symposium im Mai 2007 Vergiftungsgefahren im Alltag gewidmet, das wesentlich von den Giftinformationszentren in Erfurt und Göttingen mitgestaltet wurde.<br />
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== Quellen ==<br />
: - Jürgen Keiner, Helmut Hentschel. Ein Leben für die Pharmakologie und Toxikologie – Professor Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking zum 80. Geburtstag. [http://www.aerzteblatt-thueringen.de/pdf/thu13_180.pdf Ärzteblatt Thüringen 2013; 24(3):180-181]<br />
: - Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking. Forschergeist kennt kein Alter. In: Bürgerportraits. Ausgabe Erfurt. [http://d-nb.info/983594325 Delitzsch : Lipsia-Präsenz-Verl. 2007] ISBN 978-3-938128-33-6</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17895Hans-Peter Klöcking2013-04-06T09:23:17Z<p>Ggizerfurt: </p>
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt 15 Jahre GGIZ]]<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und an der [http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität] in Jena. Im Februar 2013 feierte Prof. Klöcking seinen 80. Geburtstag.<br />
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== Ausbildung ==<br />
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Nachdem er sein Chemiestudium (1952 bis 1957) abgeschlossen, 1959 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde und bereits eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock angetreten hatte, entschloss er sich 1960 auch noch Medizin zu studieren, um dem Wirken der Stoffe auf die Spur zu kommen. Noch vor den medizinischen Staatsexamina wurde er 1963 einer der ersten Mitarbeiter in dem von [[Fritz Markwardt|Prof. Dr. Dr. Fritz Markwardt]] an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] seit 1961 aufgebauten Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Nach der Promotion zum Dr. med. (1965), der Ausbildung zum Facharzt (Abschluss 1967) und der Habilitation (1969) wurde ihm die Leitung der Toxikologischen Abteilung dieses Instituts übertragen.<br />
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== Forschung in Erfurt ==<br />
In den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf die Entwicklung eines synthetischen Antifibrinolytikums, der p-Aminomethylbenzoesäure (PAMBA), die als originäres Arzneimittel in die Therapie eingeführt wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre war Prof. Klöcking an den Untersuchungen über synthetische Thrombininhibitoren beteiligt. Zur gleichen Zeit wurde in seinem Labor die fibrinolytische Wirkung von Streptokinase und von Pilzproteasen erforscht. Er betreute eine Reihe von Doktorarbeiten zur toxischen Beeinflussung von Blutgerinnung und Fibrinolyse, so über die Wirkungen von Blei, Quecksilber(II)-chlorid, Tetrachlormethan und Vinylacetat. <br />
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Nachdem er 1974 zum Hochschuldozenten an der Medizinischen Akademie Erfurt ernannt wurde, folgte 1980 die Berufung zum außerordentlichen Professor. Seit 1983 war er stellvertretender Institutsdirektor. In den 1980er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten vor allem auf die Pharmakologie und Toxikologie der Fibrinolyse. Dabei untersuchte er unter anderem die Wirkung von Batroxobin, Pentosanpolysulfat und Pentoxifyllin. Schließlich leitete Prof. Klöcking die toxikologischen Untersuchungen von gentechnisch hergestelltem Hirudin. <br />
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Insgesamt hat Prof. Klöcking mehr als 350 Publikationen veröffentlicht; in PubMed ist er mit 124 Forschungs- und Übersichtsarbeiten als Erst- oder Koautor verzeichnet. Zusammen mit Prof. Markwardt organisierte er von 1966 bis 1989 insgesamt 17 Erfurter Konferenzen über Hämostase und Thrombose und zeichnete für die Herausgabe der Tagungsbände in der Folia Haematologica verantwortlich, die eindrucksvoll die Erfolge zur pharmakologischen Steuerung der Hämostase dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sind auch im Band 46 des Handbuchs der experimentellen Pharmakologie über Fibrinolytika und Antifibrinolytika (1978) und im Band 38 der Ergebnisse der experimentellen Medizin zur toxischen Beeinflussung der Hämostase (1981) nachzulesen.<br />
<br />
== Lehrtätigkeit ==<br />
Große Verdienste hat sich Prof. Klöcking auch um die Ausbildung auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie erworben. Neben der Lehrtätigkeit für die Medizinstudenten der Medizinischen Akademie Erfurt organisierte er gemeinsam mit Prof. Dr. Görisch (Universität Leipzig) die Fortbildungslehrgänge „Medizinische Toxikologie“ der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR und die postgraduale toxikologische Ausbildung für Naturwissenschaftler und Pharmazeuten. Bis heute ist er aktiv am berufsbegleitenden Aufbaustudiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig und am Weiterbildungsprogramm „Fachtoxikologe/in DGPT“ der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie beteiligt.<br />
<br />
Aufgrund der Schließung der Hochschule in Erfurt wurde Prof. Klöcking 1993 Universitätsprofessor für Toxikologie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort übernahm er 1995 die pharmakologische und toxikologische Ausbildung der Studenten der Pharmazie und organisierte bis zu seiner Emeritierung 1998 ein von den Studenten sehr geschätztes Demonstrationspraktikum. Für dessen Durchführung konnte er 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 13 verschiedener universitärer und nichtuniversitärer Einrichtungen gewinnen, die die Studenten über ein breit gefächertes Themenspektrum zur Entwicklung, Prüfung und Anwendung von Arzneistoffen informierten. Durch mehrere von Prof. Klöcking betreute Doktoranden der Pharmazie wurde darüber hinaus die Geschichte des Vergiftungsgeschehens in Thüringen bis in die Gegenwart erforscht. Damit hat Prof. Klöcking einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereinrichtung und Erneuerung des Pharmaziestudiums an der Jenaer Universität geleistet.</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Datei:Abb_01_Kloecking_2009.jpg&diff=17894Datei:Abb 01 Kloecking 2009.jpg2013-04-06T09:13:50Z<p>Ggizerfurt: </p>
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<div></div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Hans-Peter_Kl%C3%B6cking&diff=17893Hans-Peter Klöcking2013-04-06T09:12:30Z<p>Ggizerfurt: Die Seite wurde neu angelegt: „Erstellt Helmut Hentschel ~~~~~ Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, P…“</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 09:12, 6. Apr. 2013 (UTC)<br />
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Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Klöcking, geboren am 17. Februar 1933 in Rostock, ist ein deutscher Chemiker, Pharmakologe und Toxikologe. Als Hochschullehrer wirkte er an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Akademie Erfurt]] und an der [http://www.uni-jena.de/ Friedrich-Schiller-Universität] in Jena und forschte vor allem <br />
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[[Bild:Abb_01_Kloecking_2009.jpg|miniatur|Prof. Dr. Dr. Klöcking 2009 bei seiner Ansprache zum Festakt 15 Jahre GGIZ]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=GGIZ&diff=17892GGIZ2013-04-06T08:22:50Z<p>Ggizerfurt: Weiterleitung nach GIFTNOTRUF Erfurt erstellt</p>
<hr />
<div>#REDIRECT[[GIFTNOTRUF Erfurt]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Giftinformationszentrum&diff=17891Giftinformationszentrum2013-04-06T08:21:42Z<p>Ggizerfurt: Weiterleitung nach GIFTNOTRUF Erfurt erstellt</p>
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<div>#REDIRECT[[GIFTNOTRUF Erfurt]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Giftinformation&diff=17890Giftinformation2013-04-06T08:20:45Z<p>Ggizerfurt: Weiterleitung nach GIFTNOTRUF Erfurt erstellt</p>
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<div>#REDIRECT[[GIFTNOTRUF Erfurt]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=GIFTNOTRUF_Erfurt&diff=13666GIFTNOTRUF Erfurt2012-10-07T17:50:44Z<p>Ggizerfurt: /* Vorgeschichte */</p>
<hr />
<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 17:30, 7. Okt. 2012 (UTC)<br />
<br />
<br />
== Notrufnummer ==<br />
<br><br />
<big><span style="color:red;">'''GIFTNOTRUF +49-(0)361-730730 - Rund um die Uhr erreichbar -'''</span></big><br />
<br><br><br />
<span style="background-color:yellow;">Welche Fragen sind beim Anruf wichtig:</span><br />
* Wer ruft an ? - Name, Ort, Telefon, Praxis, Dienststelle usw.<br />
* Wer hat sich vergiftet ? - Alter, Körpergewicht, Geschlecht<br />
* Womit trat die Vergiftung ein ? - Arzneimittel, Haushaltsprodukt, Chemikalie, Droge, Pflanze, Pilze, Tier, Lebensmittel, Genussmittel<br />
* Wie viel wurde aufgenommen ? - Anzahl Tabl., Kaps., Tropfen; Menge einer Flüssigkeit oder einer Substanz - Verpackung mit an das Telefon bringen ! <br />
* Wann ereignete sich die Vergiftung ?<br />
* Welche Erscheinungen sind aufgetreten ? - Übelkeit, Erbrechen, Husten, Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Krämpfe usw.<br />
* Was wurde bereits unternommen ?<br />
<br />
== Vorgeschichte == <br />
Seit den 1960er Jahren wurde in der DDR ein Beratungsdienst bei Vergiftungsfällen durch die Institute für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademien und Universitäten ausschließlich für Ärzte vorgehalten. <br><br />
Mit der Novellierung des Giftgesetzes der DDR im Jahre 1977 wurde vom Minister für Gesundheitswesen ein Zentraler Toxikologischer Auskunftsdienst am Institut für Arzneimittelwesen der DDR eingerichtet. Nach der Wiedervereinigung wurde dieser Dienst zunächst durch das Bundesgesundheitsamt weitergeführt. <br> <br />
Die jetzt am Gemeinsamen Giftinformationszentrum (GGIZ) in Erfurt beteiligten Länder haben sich auf der Grundlage einer von Thüringen 1991 vorgelegten Konzeption auf die Errichtung und Unterhaltung einer gemeinsamen, rechtlich unselbstständigen Einrichtung an der [[Medizinische Akademie Erfurt|Medizinischen Hochschule Erfurt]] verständigt.<br />
<br />
== Giftinformation aus Erfurt == <br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_1994.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ 1994 in der umgebauten Radiologie III der Medizinischen Akademie Erfurt]]<br />
<br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_2003.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ seit 2003 im Haus 3a des HELIOS Klinikums Erfurt]]<br />
<br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Wappentafel_1994.jpg|miniatur|links|Wappentafel der am GGIZ beteiligten Länder]]<br />
<br />
Das '''Gemeinsame Giftinformationszentrum (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen''' erfüllt seit seiner Indienststellung am 1. Januar 1994 ohne Unterbrechung als Beratungsdienst die Aufgaben des '''GIFTNOTRUFs''' für die beteiligten Länder. Nach der [http://www.helios-kliniken.de/klinik/erfurt/ihr-klinikaufenthalt/historie/1992-umbenennung-der-medizinischen-akademie-erfurt-in-medizinische-hochschule-erfurt.html Schließung der Medizinischen Hochschule Erfurt] wurde das GGIZ am [http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=3939 HELIOS Klinikum Erfurt] weitergeführt. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Zuweisung von Mitteln der beteiligten Länder, deren Anteilsverhältnis sich nach der Bevölkerungszahl richtet. Das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit übt die Aufsicht über das GGlZ aus. <br><br />
Unter der '''Telefonnummer 0361-730730''' erreicht der Anrufer immer einen erfahrenen Arzt oder Apotheker. Die Beratung von Vergiftungen oder Verdachtsfällen erfolgt für alle Bürger, Ärzte, Apotheker u.a. Angehörige von Heilberufen sowie für Behörden und Institutionen, die mit toxikologischen Fragen befasst sind. Seit April 2004 wird der Nachtdienst gemeinsam mit dem [http://www.giz-nord.de/cms/ GIZ-Nord (Göttingen)] durchgeführt. Unter http://www.ggiz-erfurt.de finden Sie weitere Informationen über die Tätigkeit des GGIZ.<br />
<br />
== Leistungen ==<br />
Die Leistungen des GGIZ tangieren in weiten Bereichen die primäre und sekundäre '''Prävention''' von individuellen und kollektiven Gesundheitsgefährdungen, die aus dem Umgang mit Arzneimitteln, chemischen Stoffen und Zubereitungen (z.B. Haushaltschemikalien), giftigen Pflanzen, Tieren und Pilzen sowie legalen und illegalen Suchtmitteln resultieren. Insofern leistet das GGIZ durch die Verhinderung von Vergiftungs(un-)fällen sowie durch zielgerichtete Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Vergiftungen und Drogennotfällen einen wesentlichen Beitrag zur '''Daseinssorge''' und zur '''Gesundheitsförderung''' der Bevölkerung in den beteiligten Ländern. Insbesondere durch die ständige Erreichbarkeit ('''24-Stunden-Dienstbereitschaft''') ist das GGIZ für die Bürger auch Ansprechpartner in Notlagen (medizinische und psychische Notsituationen), die nicht Vergiftungen betreffen. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt mit den Mitarbeitern des ÖGD, den Sozialministerien der beteiligten Länder und dem Bundesinstitut für Risikobewertung. <br />
<br />
Das GGIZ leistet Informations- und Aufklärungsarbeit durch telefonische Beratung, per E-Mail, durch Broschüren und Flyer, über seine [http://www.ggiz-erfurt.de Homepage] und durch eigene Pressemitteilungen. Diese Leistungen haben für das Gesundheitswesen kostendämpfende Wirkungen, ohne dass durch die pharmazeutische und chemische Industrie (Verursacher) oder die GKV (Nutznießer) bisher eine Beteiligung an der Finanzierung des GGIZ erfolgt.<br />
<br />
[[Kategorie:Institute]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=GIFTNOTRUF_Erfurt&diff=13665GIFTNOTRUF Erfurt2012-10-07T17:49:21Z<p>Ggizerfurt: /* Vorgeschichte */</p>
<hr />
<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 17:30, 7. Okt. 2012 (UTC)<br />
<br />
<br />
== Notrufnummer ==<br />
<br><br />
<big><span style="color:red;">'''GIFTNOTRUF +49-(0)361-730730 - Rund um die Uhr erreichbar -'''</span></big><br />
<br><br><br />
<span style="background-color:yellow;">Welche Fragen sind beim Anruf wichtig:</span><br />
* Wer ruft an ? - Name, Ort, Telefon, Praxis, Dienststelle usw.<br />
* Wer hat sich vergiftet ? - Alter, Körpergewicht, Geschlecht<br />
* Womit trat die Vergiftung ein ? - Arzneimittel, Haushaltsprodukt, Chemikalie, Droge, Pflanze, Pilze, Tier, Lebensmittel, Genussmittel<br />
* Wie viel wurde aufgenommen ? - Anzahl Tabl., Kaps., Tropfen; Menge einer Flüssigkeit oder einer Substanz - Verpackung mit an das Telefon bringen ! <br />
* Wann ereignete sich die Vergiftung ?<br />
* Welche Erscheinungen sind aufgetreten ? - Übelkeit, Erbrechen, Husten, Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Krämpfe usw.<br />
* Was wurde bereits unternommen ?<br />
<br />
== Vorgeschichte == <br />
Seit den 1960er Jahren wurde in der DDR ein Beratungsdienst bei Vergiftungsfällen durch die Institute für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademien und Universitäten ausschließlich für Ärzte vorgehalten. <br><br />
Mit der Novellierung des Giftgesetzes der DDR im Jahre 1977 wurde vom Minister für Gesundheitswesen ein Zentraler Toxikologischer Auskunftsdienst am Institut für Arzneimittelwesen der DDR eingerichtet. Nach der Wiedervereinigung wurde dieser Dienst zunächst durch das Bundesgesundheitsamt weitergeführt. <br> <br />
Die jetzt am Gemeinsamen Giftinformationszentrum (GGIZ) in Erfurt beteiligten Länder haben sich auf der Grundlage einer von Thüringen 1991 vorgelegten Konzeption auf die Errichtung und Unterhaltung einer gemeinsamen, rechtlich unselbstständigen Einrichtung an der [[Medizinischen Hochschule Erfurt]] verständigt.<br />
<br />
== Giftinformation aus Erfurt == <br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_1994.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ 1994 in der umgebauten Radiologie III der Medizinischen Akademie Erfurt]]<br />
<br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_2003.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ seit 2003 im Haus 3a des HELIOS Klinikums Erfurt]]<br />
<br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Wappentafel_1994.jpg|miniatur|links|Wappentafel der am GGIZ beteiligten Länder]]<br />
<br />
Das '''Gemeinsame Giftinformationszentrum (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen''' erfüllt seit seiner Indienststellung am 1. Januar 1994 ohne Unterbrechung als Beratungsdienst die Aufgaben des '''GIFTNOTRUFs''' für die beteiligten Länder. Nach der [http://www.helios-kliniken.de/klinik/erfurt/ihr-klinikaufenthalt/historie/1992-umbenennung-der-medizinischen-akademie-erfurt-in-medizinische-hochschule-erfurt.html Schließung der Medizinischen Hochschule Erfurt] wurde das GGIZ am [http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=3939 HELIOS Klinikum Erfurt] weitergeführt. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Zuweisung von Mitteln der beteiligten Länder, deren Anteilsverhältnis sich nach der Bevölkerungszahl richtet. Das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit übt die Aufsicht über das GGlZ aus. <br><br />
Unter der '''Telefonnummer 0361-730730''' erreicht der Anrufer immer einen erfahrenen Arzt oder Apotheker. Die Beratung von Vergiftungen oder Verdachtsfällen erfolgt für alle Bürger, Ärzte, Apotheker u.a. Angehörige von Heilberufen sowie für Behörden und Institutionen, die mit toxikologischen Fragen befasst sind. Seit April 2004 wird der Nachtdienst gemeinsam mit dem [http://www.giz-nord.de/cms/ GIZ-Nord (Göttingen)] durchgeführt. Unter http://www.ggiz-erfurt.de finden Sie weitere Informationen über die Tätigkeit des GGIZ.<br />
<br />
== Leistungen ==<br />
Die Leistungen des GGIZ tangieren in weiten Bereichen die primäre und sekundäre '''Prävention''' von individuellen und kollektiven Gesundheitsgefährdungen, die aus dem Umgang mit Arzneimitteln, chemischen Stoffen und Zubereitungen (z.B. Haushaltschemikalien), giftigen Pflanzen, Tieren und Pilzen sowie legalen und illegalen Suchtmitteln resultieren. Insofern leistet das GGIZ durch die Verhinderung von Vergiftungs(un-)fällen sowie durch zielgerichtete Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Vergiftungen und Drogennotfällen einen wesentlichen Beitrag zur '''Daseinssorge''' und zur '''Gesundheitsförderung''' der Bevölkerung in den beteiligten Ländern. Insbesondere durch die ständige Erreichbarkeit ('''24-Stunden-Dienstbereitschaft''') ist das GGIZ für die Bürger auch Ansprechpartner in Notlagen (medizinische und psychische Notsituationen), die nicht Vergiftungen betreffen. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt mit den Mitarbeitern des ÖGD, den Sozialministerien der beteiligten Länder und dem Bundesinstitut für Risikobewertung. <br />
<br />
Das GGIZ leistet Informations- und Aufklärungsarbeit durch telefonische Beratung, per E-Mail, durch Broschüren und Flyer, über seine [http://www.ggiz-erfurt.de Homepage] und durch eigene Pressemitteilungen. Diese Leistungen haben für das Gesundheitswesen kostendämpfende Wirkungen, ohne dass durch die pharmazeutische und chemische Industrie (Verursacher) oder die GKV (Nutznießer) bisher eine Beteiligung an der Finanzierung des GGIZ erfolgt.<br />
<br />
[[Kategorie:Institute]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Vergiftung&diff=13664Vergiftung2012-10-07T17:48:01Z<p>Ggizerfurt: Weiterleitung nach GIFTNOTRUF Erfurt erstellt</p>
<hr />
<div>#Weiterleitung[[GIFTNOTRUF Erfurt]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Giftinformationszentrum_Erfurt&diff=13663Giftinformationszentrum Erfurt2012-10-07T17:47:20Z<p>Ggizerfurt: Weiterleitung nach GIFTNOTRUF Erfurt erstellt</p>
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<div>#Weiterleitung[[GIFTNOTRUF Erfurt]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=GGIZ_Erfurt&diff=13662GGIZ Erfurt2012-10-07T17:46:44Z<p>Ggizerfurt: Weiterleitung nach GIFTNOTRUF Erfurt erstellt</p>
<hr />
<div>#Weiterleitung[[GIFTNOTRUF Erfurt]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Datei:GGIZ_Erfurt_Wappentafel_1994.jpg&diff=13661Datei:GGIZ Erfurt Wappentafel 1994.jpg2012-10-07T17:40:51Z<p>Ggizerfurt: </p>
<hr />
<div></div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Datei:GGIZ_Erfurt_Eingang_2003.jpg&diff=13660Datei:GGIZ Erfurt Eingang 2003.jpg2012-10-07T17:40:04Z<p>Ggizerfurt: </p>
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<div></div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Datei:GGIZ_Erfurt_Eingang_1994.jpg&diff=13659Datei:GGIZ Erfurt Eingang 1994.jpg2012-10-07T17:39:13Z<p>Ggizerfurt: </p>
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<div></div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=GIFTNOTRUF_Erfurt&diff=13658GIFTNOTRUF Erfurt2012-10-07T17:35:06Z<p>Ggizerfurt: /* GIFTNOTRUF Erfurt */</p>
<hr />
<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 17:30, 7. Okt. 2012 (UTC)<br />
<br />
<br />
== Notrufnummer ==<br />
<br><br />
<big><span style="color:red;">'''GIFTNOTRUF +49-(0)361-730730 - Rund um die Uhr erreichbar -'''</span></big><br />
<br><br><br />
<span style="background-color:yellow;">Welche Fragen sind beim Anruf wichtig:</span><br />
* Wer ruft an ? - Name, Ort, Telefon, Praxis, Dienststelle usw.<br />
* Wer hat sich vergiftet ? - Alter, Körpergewicht, Geschlecht<br />
* Womit trat die Vergiftung ein ? - Arzneimittel, Haushaltsprodukt, Chemikalie, Droge, Pflanze, Pilze, Tier, Lebensmittel, Genussmittel<br />
* Wie viel wurde aufgenommen ? - Anzahl Tabl., Kaps., Tropfen; Menge einer Flüssigkeit oder einer Substanz - Verpackung mit an das Telefon bringen ! <br />
* Wann ereignete sich die Vergiftung ?<br />
* Welche Erscheinungen sind aufgetreten ? - Übelkeit, Erbrechen, Husten, Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Krämpfe usw.<br />
* Was wurde bereits unternommen ?<br />
<br />
== Vorgeschichte == <br />
Seit den 1960er Jahren wurde in der DDR ein Beratungsdienst bei Vergiftungsfällen durch die Institute für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademien und Universitäten ausschließlich für Ärzte vorgehalten. <br><br />
Mit der Novellierung des Giftgesetzes der DDR im Jahre 1977 wurde vom Minister für Gesundheitswesen ein Zentraler Toxikologischer Auskunftsdienst am Institut für Arzneimittelwesen der DDR eingerichtet. Nach der Wiedervereinigung wurde dieser Dienst zunächst durch das Bundesgesundheitsamt weitergeführt. <br> <br />
Die jetzt am Gemeinsamen Giftinformationszentrum (GGIZ) in Erfurt beteiligten Länder haben sich auf der Grundlage einer von Thüringen 1991 vorgelegten Konzeption auf die Errichtung und Unterhaltung einer gemeinsamen, rechtlich unselbstständigen Einrichtung an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinische_Akademie_Erfurt#Ver.C3.A4nderungen_nach_1989 Medizinischen Hochschule Erfurt] verständigt.<br />
<br />
<br />
== Giftinformation aus Erfurt == <br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_1994.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ 1994 in der umgebauten Radiologie III der Medizinischen Akademie Erfurt]]<br />
<br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_2003.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ seit 2003 im Haus 3a des HELIOS Klinikums Erfurt]]<br />
<br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Wappentafel_1994.jpg|miniatur|links|Wappentafel der am GGIZ beteiligten Länder]]<br />
<br />
Das '''Gemeinsame Giftinformationszentrum (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen''' erfüllt seit seiner Indienststellung am 1. Januar 1994 ohne Unterbrechung als Beratungsdienst die Aufgaben des '''GIFTNOTRUFs''' für die beteiligten Länder. Nach der [http://www.helios-kliniken.de/klinik/erfurt/ihr-klinikaufenthalt/historie/1992-umbenennung-der-medizinischen-akademie-erfurt-in-medizinische-hochschule-erfurt.html Schließung der Medizinischen Hochschule Erfurt] wurde das GGIZ am [http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=3939 HELIOS Klinikum Erfurt] weitergeführt. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Zuweisung von Mitteln der beteiligten Länder, deren Anteilsverhältnis sich nach der Bevölkerungszahl richtet. Das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit übt die Aufsicht über das GGlZ aus. <br><br />
Unter der '''Telefonnummer 0361-730730''' erreicht der Anrufer immer einen erfahrenen Arzt oder Apotheker. Die Beratung von Vergiftungen oder Verdachtsfällen erfolgt für alle Bürger, Ärzte, Apotheker u.a. Angehörige von Heilberufen sowie für Behörden und Institutionen, die mit toxikologischen Fragen befasst sind. Seit April 2004 wird der Nachtdienst gemeinsam mit dem [http://www.giz-nord.de/cms/ GIZ-Nord (Göttingen)] durchgeführt. Unter http://www.ggiz-erfurt.de finden Sie weitere Informationen über die Tätigkeit des GGIZ.<br />
<br />
== Leistungen ==<br />
Die Leistungen des GGIZ tangieren in weiten Bereichen die primäre und sekundäre '''Prävention''' von individuellen und kollektiven Gesundheitsgefährdungen, die aus dem Umgang mit Arzneimitteln, chemischen Stoffen und Zubereitungen (z.B. Haushaltschemikalien), giftigen Pflanzen, Tieren und Pilzen sowie legalen und illegalen Suchtmitteln resultieren. Insofern leistet das GGIZ durch die Verhinderung von Vergiftungs(un-)fällen sowie durch zielgerichtete Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Vergiftungen und Drogennotfällen einen wesentlichen Beitrag zur '''Daseinssorge''' und zur '''Gesundheitsförderung''' der Bevölkerung in den beteiligten Ländern. Insbesondere durch die ständige Erreichbarkeit ('''24-Stunden-Dienstbereitschaft''') ist das GGIZ für die Bürger auch Ansprechpartner in Notlagen (medizinische und psychische Notsituationen), die nicht Vergiftungen betreffen. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt mit den Mitarbeitern des ÖGD, den Sozialministerien der beteiligten Länder und dem Bundesinstitut für Risikobewertung. <br />
<br />
Das GGIZ leistet Informations- und Aufklärungsarbeit durch telefonische Beratung, per E-Mail, durch Broschüren und Flyer, über seine [http://www.ggiz-erfurt.de Homepage] und durch eigene Pressemitteilungen. Diese Leistungen haben für das Gesundheitswesen kostendämpfende Wirkungen, ohne dass durch die pharmazeutische und chemische Industrie (Verursacher) oder die GKV (Nutznießer) bisher eine Beteiligung an der Finanzierung des GGIZ erfolgt.<br />
<br />
[[Kategorie:Institute]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=GIFTNOTRUF_Erfurt&diff=13657GIFTNOTRUF Erfurt2012-10-07T17:33:56Z<p>Ggizerfurt: /* Notrufnummer */</p>
<hr />
<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 17:30, 7. Okt. 2012 (UTC)<br />
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<br />
== Notrufnummer ==<br />
<br><br />
<big><span style="color:red;">'''GIFTNOTRUF +49-(0)361-730730 - Rund um die Uhr erreichbar -'''</span></big><br />
<br><br><br />
<span style="background-color:yellow;">Welche Fragen sind beim Anruf wichtig:</span><br />
* Wer ruft an ? - Name, Ort, Telefon, Praxis, Dienststelle usw.<br />
* Wer hat sich vergiftet ? - Alter, Körpergewicht, Geschlecht<br />
* Womit trat die Vergiftung ein ? - Arzneimittel, Haushaltsprodukt, Chemikalie, Droge, Pflanze, Pilze, Tier, Lebensmittel, Genussmittel<br />
* Wie viel wurde aufgenommen ? - Anzahl Tabl., Kaps., Tropfen; Menge einer Flüssigkeit oder einer Substanz - Verpackung mit an das Telefon bringen ! <br />
* Wann ereignete sich die Vergiftung ?<br />
* Welche Erscheinungen sind aufgetreten ? - Übelkeit, Erbrechen, Husten, Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Krämpfe usw.<br />
* Was wurde bereits unternommen ?<br />
<br />
== Vorgeschichte == <br />
Seit den 1960er Jahren wurde in der DDR ein Beratungsdienst bei Vergiftungsfällen durch die Institute für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademien und Universitäten ausschließlich für Ärzte vorgehalten. <br><br />
Mit der Novellierung des Giftgesetzes der DDR im Jahre 1977 wurde vom Minister für Gesundheitswesen ein Zentraler Toxikologischer Auskunftsdienst am Institut für Arzneimittelwesen der DDR eingerichtet. Nach der Wiedervereinigung wurde dieser Dienst zunächst durch das Bundesgesundheitsamt weitergeführt. <br> <br />
Die jetzt am Gemeinsamen Giftinformationszentrum (GGIZ) in Erfurt beteiligten Länder haben sich auf der Grundlage einer von Thüringen 1991 vorgelegten Konzeption auf die Errichtung und Unterhaltung einer gemeinsamen, rechtlich unselbstständigen Einrichtung an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinische_Akademie_Erfurt#Ver.C3.A4nderungen_nach_1989 Medizinischen Hochschule Erfurt] verständigt.<br />
<br />
<br />
== GIFTNOTRUF Erfurt == <br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_1994.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ 1994 in der umgebauten Radiologie III der Medizinischen Akademie Erfurt]]<br />
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[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_2003.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ seit 2003 im Haus 3a des HELIOS Klinikums Erfurt]]<br />
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[[Bild:GGIZ_Erfurt_Wappentafel_1994.jpg|miniatur|links|Wappentafel der am GGIZ beteiligten Länder]]<br />
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Das '''Gemeinsame Giftinformationszentrum (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen''' erfüllt seit seiner Indienststellung am 1. Januar 1994 ohne Unterbrechung als Beratungsdienst die Aufgaben des '''GIFTNOTRUFs''' für die beteiligten Länder. Nach der [http://www.helios-kliniken.de/klinik/erfurt/ihr-klinikaufenthalt/historie/1992-umbenennung-der-medizinischen-akademie-erfurt-in-medizinische-hochschule-erfurt.html Schließung der Medizinischen Hochschule Erfurt] wurde das GGIZ am [http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=3939 HELIOS Klinikum Erfurt] weitergeführt. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Zuweisung von Mitteln der beteiligten Länder, deren Anteilsverhältnis sich nach der Bevölkerungszahl richtet. Das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit übt die Aufsicht über das GGlZ aus. <br><br />
Unter der '''Telefonnummer 0361-730730''' erreicht der Anrufer immer einen erfahrenen Arzt oder Apotheker. Die Beratung von Vergiftungen oder Verdachtsfällen erfolgt für alle Bürger, Ärzte, Apotheker u.a. Angehörige von Heilberufen sowie für Behörden und Institutionen, die mit toxikologischen Fragen befasst sind. Seit April 2004 wird der Nachtdienst gemeinsam mit dem [http://www.giz-nord.de/cms/ GIZ-Nord (Göttingen)] durchgeführt. Unter http://www.ggiz-erfurt.de finden Sie weitere Informationen über die Tätigkeit des GGIZ.<br />
<br />
== Leistungen ==<br />
Die Leistungen des GGIZ tangieren in weiten Bereichen die primäre und sekundäre '''Prävention''' von individuellen und kollektiven Gesundheitsgefährdungen, die aus dem Umgang mit Arzneimitteln, chemischen Stoffen und Zubereitungen (z.B. Haushaltschemikalien), giftigen Pflanzen, Tieren und Pilzen sowie legalen und illegalen Suchtmitteln resultieren. Insofern leistet das GGIZ durch die Verhinderung von Vergiftungs(un-)fällen sowie durch zielgerichtete Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Vergiftungen und Drogennotfällen einen wesentlichen Beitrag zur '''Daseinssorge''' und zur '''Gesundheitsförderung''' der Bevölkerung in den beteiligten Ländern. Insbesondere durch die ständige Erreichbarkeit ('''24-Stunden-Dienstbereitschaft''') ist das GGIZ für die Bürger auch Ansprechpartner in Notlagen (medizinische und psychische Notsituationen), die nicht Vergiftungen betreffen. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt mit den Mitarbeitern des ÖGD, den Sozialministerien der beteiligten Länder und dem Bundesinstitut für Risikobewertung. <br />
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Das GGIZ leistet Informations- und Aufklärungsarbeit durch telefonische Beratung, per E-Mail, durch Broschüren und Flyer, über seine [http://www.ggiz-erfurt.de Homepage] und durch eigene Pressemitteilungen. Diese Leistungen haben für das Gesundheitswesen kostendämpfende Wirkungen, ohne dass durch die pharmazeutische und chemische Industrie (Verursacher) oder die GKV (Nutznießer) bisher eine Beteiligung an der Finanzierung des GGIZ erfolgt.<br />
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[[Kategorie:Institute]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=GIFTNOTRUF_Erfurt&diff=13656GIFTNOTRUF Erfurt2012-10-07T17:30:28Z<p>Ggizerfurt: Die Seite wurde neu angelegt: „Erstellt ~~~~ == Notrufnummer == <br> <big>'''GIFTNOTRUF +49-(0)361-730730 - Rund um die Uhr erreichbar -'''</big> <br> Welche Fragen sind beim Anruf wichtig: …“</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 17:30, 7. Okt. 2012 (UTC)<br />
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== Notrufnummer ==<br />
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<big>'''GIFTNOTRUF +49-(0)361-730730 - Rund um die Uhr erreichbar -'''</big><br />
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Welche Fragen sind beim Anruf wichtig:<br />
�* Wer ruft an ? - Name, Ort, Telefon, Praxis, Dienststelle usw.<br />
�* Wer hat sich vergiftet ? - Alter, Körpergewicht, Geschlecht<br />
�* Womit trat die Vergiftung ein ? - Arzneimittel, Haushaltsprodukt, Chemikalie, Droge, Pflanze, Pilze, Tier, Lebensmittel, Genussmittel<br />
* �Wie viel wurde aufgenommen ? - Anzahl Tabl., Kaps., Tropfen; Menge einer Flüssigkeit oder einer Substanz - Verpackung mit an das Telefon bringen ! <br />
* �Wann ereignete sich die Vergiftung ?<br />
�* Welche Erscheinungen sind aufgetreten ? - Übelkeit, Erbrechen, Husten, Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Krämpfe usw.<br />
- �Was wurde bereits unternommen ?<br />
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== Vorgeschichte == <br />
Seit den 1960er Jahren wurde in der DDR ein Beratungsdienst bei Vergiftungsfällen durch die Institute für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademien und Universitäten ausschließlich für Ärzte vorgehalten. <br><br />
Mit der Novellierung des Giftgesetzes der DDR im Jahre 1977 wurde vom Minister für Gesundheitswesen ein Zentraler Toxikologischer Auskunftsdienst am Institut für Arzneimittelwesen der DDR eingerichtet. Nach der Wiedervereinigung wurde dieser Dienst zunächst durch das Bundesgesundheitsamt weitergeführt. <br> <br />
Die jetzt am Gemeinsamen Giftinformationszentrum (GGIZ) in Erfurt beteiligten Länder haben sich auf der Grundlage einer von Thüringen 1991 vorgelegten Konzeption auf die Errichtung und Unterhaltung einer gemeinsamen, rechtlich unselbstständigen Einrichtung an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinische_Akademie_Erfurt#Ver.C3.A4nderungen_nach_1989 Medizinischen Hochschule Erfurt] verständigt.<br />
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== GIFTNOTRUF Erfurt == <br />
[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_1994.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ 1994 in der umgebauten Radiologie III der Medizinischen Akademie Erfurt]]<br />
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[[Bild:GGIZ_Erfurt_Eingang_2003.jpg|miniatur|links|Unterbringung des GGIZ seit 2003 im Haus 3a des HELIOS Klinikums Erfurt]]<br />
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[[Bild:GGIZ_Erfurt_Wappentafel_1994.jpg|miniatur|links|Wappentafel der am GGIZ beteiligten Länder]]<br />
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Das '''Gemeinsame Giftinformationszentrum (GGIZ) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen''' erfüllt seit seiner Indienststellung am 1. Januar 1994 ohne Unterbrechung als Beratungsdienst die Aufgaben des '''GIFTNOTRUFs''' für die beteiligten Länder. Nach der [http://www.helios-kliniken.de/klinik/erfurt/ihr-klinikaufenthalt/historie/1992-umbenennung-der-medizinischen-akademie-erfurt-in-medizinische-hochschule-erfurt.html Schließung der Medizinischen Hochschule Erfurt] wurde das GGIZ am [http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=3939 HELIOS Klinikum Erfurt] weitergeführt. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Zuweisung von Mitteln der beteiligten Länder, deren Anteilsverhältnis sich nach der Bevölkerungszahl richtet. Das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit übt die Aufsicht über das GGlZ aus. <br><br />
Unter der '''Telefonnummer 0361-730730''' erreicht der Anrufer immer einen erfahrenen Arzt oder Apotheker. Die Beratung von Vergiftungen oder Verdachtsfällen erfolgt für alle Bürger, Ärzte, Apotheker u.a. Angehörige von Heilberufen sowie für Behörden und Institutionen, die mit toxikologischen Fragen befasst sind. Seit April 2004 wird der Nachtdienst gemeinsam mit dem [http://www.giz-nord.de/cms/ GIZ-Nord (Göttingen)] durchgeführt. Unter http://www.ggiz-erfurt.de finden Sie weitere Informationen über die Tätigkeit des GGIZ.<br />
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== Leistungen ==<br />
Die Leistungen des GGIZ tangieren in weiten Bereichen die primäre und sekundäre '''Prävention''' von individuellen und kollektiven Gesundheitsgefährdungen, die aus dem Umgang mit Arzneimitteln, chemischen Stoffen und Zubereitungen (z.B. Haushaltschemikalien), giftigen Pflanzen, Tieren und Pilzen sowie legalen und illegalen Suchtmitteln resultieren. Insofern leistet das GGIZ durch die Verhinderung von Vergiftungs(un-)fällen sowie durch zielgerichtete Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Vergiftungen und Drogennotfällen einen wesentlichen Beitrag zur '''Daseinssorge''' und zur '''Gesundheitsförderung''' der Bevölkerung in den beteiligten Ländern. Insbesondere durch die ständige Erreichbarkeit ('''24-Stunden-Dienstbereitschaft''') ist das GGIZ für die Bürger auch Ansprechpartner in Notlagen (medizinische und psychische Notsituationen), die nicht Vergiftungen betreffen. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt mit den Mitarbeitern des ÖGD, den Sozialministerien der beteiligten Länder und dem Bundesinstitut für Risikobewertung. <br />
<br />
Das GGIZ leistet Informations- und Aufklärungsarbeit durch telefonische Beratung, per E-Mail, durch Broschüren und Flyer, über seine [http://www.ggiz-erfurt.de Homepage] und durch eigene Pressemitteilungen. Diese Leistungen haben für das Gesundheitswesen kostendämpfende Wirkungen, ohne dass durch die pharmazeutische und chemische Industrie (Verursacher) oder die GKV (Nutznießer) bisher eine Beteiligung an der Finanzierung des GGIZ erfolgt.<br />
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[[Kategorie:Institute]]</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Kategorie:Personen&diff=13655Kategorie:Personen2012-10-07T17:07:13Z<p>Ggizerfurt: Die Seite wurde neu angelegt: „Erstellt ~~~~ * Dieser Kategorie sollten lebende Personen und historische Persönlichkeiten zugeordnet werden, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang…“</p>
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<div>Erstellt [[Benutzer:Ggizerfurt|Helmut Hentschel]] 17:07, 7. Okt. 2012 (UTC)<br />
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* Dieser Kategorie sollten lebende Personen und historische Persönlichkeiten zugeordnet werden, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit Erfurt stehen.<br />
* Inhalt der Seiten: biografische Angaben (Leben), Leistungen (Wirken)</div>Ggizerfurthttps://erfurt-web.de/index.php?title=Benutzer:Ggizerfurt&diff=13654Benutzer:Ggizerfurt2012-10-07T16:54:34Z<p>Ggizerfurt: Die Seite wurde neu angelegt: „[http://www.ggiz-erfurt.de/kontakte/ Dr. med. Helmut Hentschel]<br> Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie<br> Facharzt für Klinische Pharmakologie<br> Klin…“</p>
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<div>[http://www.ggiz-erfurt.de/kontakte/ Dr. med. Helmut Hentschel]<br><br />
Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie<br><br />
Facharzt für Klinische Pharmakologie<br><br />
Klinischer Toxikologe der [http://www.klinitox.de/27.0.html Gesellschaft für Klinische Toxikologie (GfKT)] <br><br />
Leiter des Gemeinsamen Giftinformationszentrums (GGIZ)<br><br />
der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br><br />
c/o HELIOS Klinikum Erfurt<br><br />
Nordhäuser Straße 74<br><br />
99089 Erfurt<br><br />
Tel 0361-73073-24<br><br />
Fax 0361-73073-17<br><br />
E-Mail: mailto:leiter@ggiz-erfurt.de<br><br />
URL: http://www.ggiz-erfurt.de/<br><br />
<br />
[[Kategorie:Personen]]</div>Ggizerfurt